Nebenwirkungen bei Moderna und Biontech: der Booster-Vergleich

Warten auf den Booster: Manche bekommen Biontech, manche Moderna. Beide Impfstoffe sind wirksam, sicher und verträglich.

Warten auf den Booster: Manche bekommen Biontech, manche Moderna. Beide Impfstoffe sind wirksam, sicher und verträglich.

Immer mehr Menschen wollen sich boostern lassen - und das am liebsten mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer. Doch auch das Vakzin von Moderna steht bereit. Beide sind für das Boostern geeignet, wie auch die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) im Oktober und die Ständige Impfkommission in ihre Empfehlungen deutlich machten.

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Die Präferenzen der Deutschen, die sich nicht wissenschaftlich Begründen lässt, führt auch im neuen Jahr zu Problemen: „Es gibt nach wie vor eine Knappheit“, sagte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) im Interview mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Er appelliere an die Ärztinnen und Ärzte, bei den Erwachsenen, insbesondere bei den über 30-Jährigen, im Moment grundsätzlich Moderna einzusetzen. „Außerdem habe ich die Stiko gebeten zu überprüfen, ob die Beschränkung des Moderna-Impfstoffs auf die über 30-Jährigen aufgehoben werden kann. Die Prüfung läuft“, sagte der Gesundheitsminister.

Sowohl Moderna als auch Biontech sind als Booster sicher, auch als dritte Dosis, betonen EMA und Stiko. Aber welche Impfreaktionen sind beim Booster mit Biontech und Moderna konkret zu erwarten, gibt es Unterschiede – und wie häufig kommen Reaktionen vor?

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Booster mit Moderna oder Biontech: Welche Impfreaktionen sind zu erwarten?

Impfreaktionen sind normal und zeigen an, dass die Impfung wirkt. Solche Symptome sind auch von anderen Impfungen bekannt. Die erste Corona-Impfkampagne hat gezeigt: Bestimmte Reaktionen sind erwartbar und klingen in der Regel nach zwei bis drei Tagen wieder ab. Die meisten Reaktionen sind bei Älteren etwas seltener als bei Jüngeren zu beobachten, sind zumeist mild oder mäßig ausgeprägt und treten nach der zweiten Impfung etwas häufiger auf als nach der ersten Impfung. Spüren Geimpfte nur wenig oder nichts, ist das aber auch kein Grund zur Beunruhigung, betonen Immunologen und Immunologinnen. Auch dann wappnet sich das Immunsystem für eine potenzielle Corona-Infektion.

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Wie sieht das nun beim Booster aus? Erwartbar sind Studien zufolge ähnliche Impfreaktionen wie nach Erst- und Zweitimpfung: also etwa Schmerzen an der Einstichstelle, Müdigkeit, Kopfschmerzen. Die US-Gesundheits­behörde FDA hat bereits im September dieses Jahres den Impfbooster mit dem Mittel von Biontech/Pfizer genehmigt. Die Behörde veröffentlichte für die Entscheidung Daten aus einer klinischen Studie, in der Impfreaktionen bei rund 300 Geboosterten untersucht wurden. Die Zahl der Untersuchten ist vergleichsweise klein, kann aber eine Orientierung vermitteln, wie häufig im Schnitt mit welchen Reaktionen zu rechnen ist. Bei Biontech sieht das so aus:

  • Schmerzen an der Einstichstelle (83 Prozent)
  • Müdigkeit (63,8 Prozent)
  • Kopfschmerzen (48,4 Prozent)
  • Muskelschmerzen (39,1 Prozent)
  • Schüttelfrost (29,1 Prozent)
  • Gelenkschmerzen (25,3 Prozent)
  • Magen-Darm-Beschwerden (8,7 Prozent)
  • Fieber (8,7 Prozent)
  • Armschwellung (8 Prozent)
  • Rötung an der Einstichstelle (5,6 Prozent)

Im Oktober veröffentlichte die US-Gesundheitsbehörde auch Daten zu einer klinischen Studie, in der Impfreaktionen von 171 Geboosterten mit dem Impfstoff von Moderna untersucht wurden. Auch hier decken sich die bemerkten Symptome mit bisherigen Erkenntnissen dazu, wie häufig das vorkommt.

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  • Schmerzen an der Einstichstelle (86 Prozent)
  • Müdigkeit (62 Prozent)
  • Kopfschmerzen (58,9 Prozent)
  • Muskelschmerzen (49,6 Prozent)
  • Gelenkschmerzen (41,9 Prozent)
  • Schüttelfrost (40,3 Prozent)
  • Magen-Darm-Beschwerden (12,4 Prozent)
  • Armschwellung (24,8 Prozent)
  • Fieber (7 Prozent)
  • Rötung an der Einstichstelle (5,4 Prozent)

Auch das Robert Koch-Institut (RKI) vermerkt in seinem Aufklärungs­merkblatt: „Nach derzeitigem Kenntnisstand sind Häufigkeit und Art möglicher Nebenwirkungen nach der Auffrischimpfung vergleichbar mit denen nach der zweiten Impfung.“

mRNA-Impfstoffe: Wie oft gibt es Impf­komplikationen?

Sogenannte Impf­­komplikationen sind über das normale Maß einer Impf­reaktion hinaus­gehende Folgen der Impfung. Sie belasten den Gesundheits­zustand der geimpften Person deutlich. Schwer­wiegende Verdachts­fälle bei den mRNA-Impf­stoffen von Biontech/Pfizer und Moderna waren seit Beginn der Impfkampagne und nach Millionen Impfungen sehr selten. Das heißt: Einige wenige Fälle kommen auf 100.000 Geimpfte.

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Nebenwirkungen, die unerwartet und erst mehrere Jahre nach der Impfung auftreten, sind dem RKI zufolge bei nach keiner Impfung beobachtet worden und sind auch bei den Covid-19-Impfstoffen nicht zu erwarten. Mit welchen dieser seltenen Impf­komplikationen zu rechnen ist, fasst das RKI-Aufklärungsmerkblatt zusammen. Bei den mRNA-Impf­stoffen von Biontech und Moderna sieht das so aus:

  • Gesichts­lähmungen wurden während der Zulassungs­studien sowohl bei Comirnaty (Biontech) als auch Spikevax (Moderna) in Einzelfällen beobachtet. Sie stehen möglicherweise in ursächlichem Zusammenhang mit der Impfung. Bei allen Betroffenen bildete sich die Gesichts­lähmung nach einigen Wochen zurück. Auch Gesichts­schwellungen und Nessel­sucht traten nach der Impfstoff­gabe auf.
  • Eine allergische Sofort­reaktion bis zum Schock kann nicht ausgeschlossen werden. Seit Einführung der Impfung wurde über einzelne schwere anaphylaktische Reaktionen berichtet. Das kann sehr plötzlich auftreten und lebens­gefährlich sein. Der allergische Schock trat bei Betroffenen meistens kurz nach der Impfung auf, konnte aber direkt ärztlich behandelt werden. Wer bei Erst- oder Zweitimpfung bereits betroffen war, sollte sich für den Booster in einem allergologischen Zentrum vorstellen, rät das RKI.
  • Seit Einführung der Impfung wurden nach Gabe der mRNA-Impfstoffe sehr selten Fälle von Herzmuskel- und Herzbeutel­entzündungen (Myokarditis und Perikarditis) beobachtet. Diese Fälle traten hauptsächlich innerhalb von 14 Tagen nach der Impfung, häufiger nach der zweiten Impfung und ebenfalls häufiger bei unter 30-jährigen Männern auf. Die meisten Fälle einer Myokarditis verlaufen mild. Weil das Risiko bei Moderna höher ausfällt, empfiehlt die Stiko allen unter 30-Jährigen eine Impfung mit Biontech.

Wie sicher ist die Kreuzimpfung?

Wer erst mit Biontech und dann mit Moderna geimpft wird oder andersherum, braucht sich keine Sorgen bezüglich der Sicherheit zu machen. Klinische Studien der Impfstoffhersteller und Beobachtungsstudien der Impfkampagnen in verschiedenen Ländern haben das Nebenwirkungsprofil nach Grundimmunisierung und Booster-Dosis verglichen. Alle kommen zu dem Schluss: Auch wenn das Impfschema variiert, sind in der Regel keine Probleme zu erwarten – etwa wenn man erst mit Moderna oder Astrazeneca die Grundimmunisierung bekommen hat und dann mit Biontech geboostert wird.

Welche Impfreaktionen beim Booster mit einem anderen Impfstoff als bei Erst- und Zweitimpfung zu erwarten sind, hat unter anderem das National Institute of Health (NIH) in den USA untersucht. In dem Mitte Oktober auf dem Preprint-Server „medrxiv“ veröffentlichten Report fassen die Autorinnen und Autoren zusammen: Bei 458 untersuchten Personen mit ganz unterschiedlichem Impfschema bei der dritten Dosis traten ähnliche und erwartbare Impfreaktionen auf.

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Wo kann ich mich informieren?

Anlaufstelle für eine Auffrischimpfung kann der Hausarzt oder die Hausärztin sein. Wer dort nicht weiterkommt oder keine feste hausärztliche Praxis hat, kann zum Beispiel bei der kostenlosen Hotline 116 117 der Kassenärztlichen Bundesvereinigung anrufen und nach Terminen fragen. Auch die Internetportale der Kommunen, Kreise und Bundesländer bieten Informationen. Eine weitere Anlaufstelle ist das vom Bundesgesundheits­ministerium betriebene Portal zusammengegencorona.de. Dort gibt es zum Beispiel eine interaktive Deutschland-Karte, in der man Links, Telefonnummern sowie konkrete Impfangebote findet.

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