Viren: Woher sie kommen, wie sie sich vermehren und was gegen sie wirkt
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Viren suchen sich zur Vermehrung fremde Wirtszellen, zum Beispiel rote Blutkörperchen.
© Quelle: imago
Die tägliche Berichterstattung dreht sich derzeit weltweit um das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2. Parallel zur Verbreitung der Lungenkrankheiten entstehen auch jede Menge Ängste, Spekulationen und Gerüchte. Wie verbreiten sich Viren, welche Behandlung hilft und welche Impfungen schützen vor ihnen? Einen Überblick bietet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Viren sind winzig, nur etwa 20 bis 300 Nanometer groß und sehr einfach aufgebaut. Sie bestehen aus einem Molekül und sind meistens von einer Hülle aus Eiweiß, dem sogenannten Kapsid, umgeben. Viren enthalten eine Erbsubstanz, auf der die Informationen zur Vermehrung gespeichert sind. Im Gegensatz zu Bakterien haben sie keinen eigenen Stoffwechsel und keine Möglichkeit zur Proteinsynthese. Deshalb zählen sie, im Gegensatz zu Bakterien, nicht zu den lebenden Organismen.
Wo kommen Viren vor?
Viren brauchen zum Überleben eine Wirtszelle, deshalb befallen sie Menschen oder Tiere. Doch auch in der Umgebung, wie zum Beispiel auf Oberflächen, bleiben die Krankheitserreger einige Zeit ansteckend.
Wie vermehren sich Viren?
Viren können sich nicht selbstständig vermehren und brauchen zum Überleben immer ein anderes Lebewesen. Deshalb befallen sie fremde Wirtszellen, in die sie ihr eigenes Erbgut einschleusen. Sobald sie also in den menschlichen Körper eingedrungen und an die Wirtszelle angedockt sind, beginnt ein Prozess des Umprogrammierens. Die Wirtszelle produziert weitere Viren, die sich sogleich auf die Suche nach neuen Wirtszellen machen, und stirbt danach ab. Bei diesem Vermehrungsprozess können Zellen im menschlichen Körper zerstört werden – oder die körpereigene Abwehr beseitigt die befallenen Zellen.
Wie überleben Viren?
Um nicht durch Impfstoffe vernichtet zu werden, verändern Viren ständig ihr äußeres Erscheinen. Aus diesem Grund wird zum Beispiel jährlich ein neues Impfserum entwickelt, das an die veränderten Grippe-Erreger angepasst ist.
Welche Virus-Erkrankungen gibt es?
Viren unterschieden sich in der Form, in der ihr Erbmaterial vorliegt. Dabei wird zwischen DNA- und RNA-Viren unterschieden. Zu ersteren zählen zum Beispiel Herpesviren, Parvoviren oder Papillomaviren. Für einige der DNA-Viren gibt es wirksame Impfstoffe. RNA-Viren schützen ihr Erbgut hingegen meist mit einer zusätzlichen Hülle. Da es bei dieser Virenart häufiger zu Veränderungen des Erbguts kommt, ist die Entwicklung eines Impfstoffs schwieriger. Zu dieser Gruppe zählen unter anderem HIV, Röteln, Hepatitis E, Ebola und die Coronaviren.
Nicht alle Viren, die den menschlichen Körper befallen, machen auch krank. Oftmals reagiert das Immunsystem schnell und schafft es, die Erreger erfolgreich selbst zu bekämpfen.
Was wirkt gegen sie?
Viren lassen sich nicht mit Antibiotikum bekämpfen. Es gibt jedoch sogenannte antivirale Medikamente, die die Vermehrung einzelner Virusarten verhindern können. Dazu zählen zum Beispiel Medikamente gegen Herpes-Viren, Influenza oder HIV. Manche Virostatika verhindern das Andocken oder Eindringen des Virus in die Wirtszelle, andere stören die Herstellung des Erbguts oder der Proteinhülle.
Wenn die körpereigene Abwehr den Erreger besiegt hat, ist man gegen das Virus immun. Es ist dann nicht möglich, ein zweites Mal am gleichen Erreger zu erkranken.