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Zahnärzte erklären, was gegen Mundgeruch hilft

Die Zahnbürste kommt nicht überall hin - daher ist es wichtig, regelmäßig die Zahnzwischenräume zu reinigen, zum Beispiel mit Zahnseide.

Die Zahnbürste kommt nicht überall hin - daher ist es wichtig, regelmäßig die Zahnzwischenräume zu reinigen, zum Beispiel mit Zahnseide.

Düsseldorf/Berlin. Knoblauchsauce, Zwiebeln, Bier. Es gibt Lebensmittel, die hinterlassen alles andere als Blümchenduft im Mund. Aber sie sind nicht der einzige Auslöser von Mundgeruch. Im hohen Maße tragen auch schlechte Zahnputzroutinen dazu bei. Manchmal stecken Erkrankungen hinter dem Problem.

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Meist sind Bakterien im Mundraum für den unerwünschten Geruch verantwortlich. Und klar, die Ernährung spielt dabei eine Rolle: „Häufig entsteht ein unangenehmer Atem durch bestimmte Lebensmittel oder mangelnde Hygiene“, sagt Christoph Sliwowski, Zahnarzt und Spezialist für Implantologie aus Düsseldorf.

„Wenn Bakterien im Mund Essensreste zersetzen, entstehen Schwefelverbindungen, die unangenehm riechen“, erklärt er. Bleibe eine regelmäßige und gründliche Reinigung von Zähnen und Zunge aus, komme es zu einer verstärkten Zersetzung der Ablagerungen. Die Folge: „Der faulige Geruch der schwefelhaltigen Gase nimmt zu.“

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Auf die Mundhygiene kommt es an

Wer Mundgeruch effektiv bekämpfen möchte, sollte auf eine gute Mundhygiene setzen, die über das tägliche Zähneputzen hinausgeht. „Dazu gehört zum Beispiel Zahnseide. Auch die Zungenreinigung ist ein wichtiger Punkt“, sagt der Zahnmediziner Prof. Christoph Benz. Er ist Präsident der Bundeszahnärztekammer. „Durch die tägliche Reinigung mit einem Zungenschaber schmeckt man besser, hat ein frischeres Gefühl im Mund und man reduziert die Bakterien im Mund.“

Auch die Menge des Speichels spielt eine große Rolle: „Wenn zu wenig Speichel vorhanden ist – weil man zu wenig trinkt oder vor Aufregung einen trockenen Mund hat – wird der Atem streng riechen“, so Benz.

Kaugummis können Abhilfe schaffen. „Sie sind eine tolle Möglichkeit, um Mundgeruch zu verhindern“, sagt der Fachmann. „Sie reinigen die Zähne und regen gleichzeitig den Speichelfluss an. Wichtig ist es, dass die Kaugummis zuckerfrei sind.“

Bei dauerhaftem Mundgeruch: Einen Arzt fragen

Christoph Sliwowski rät außerdem zu Mundspülungen – allerdings in Maßen: „Mundspülungen sorgen für mehr Sauberkeit und einen frischen Atem.“ Die Spülungen sollten allerdings nicht dauerhaft zum Einsatz kommen, da sie die Mundflora aus dem Gleichgewicht bringen können.

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Wer Zähne und Zunge täglich reinigt und trotzdem das Gefühl – oder die Bestätigung aus seinem Umfeld – hat, dass anhaltender Mundgeruch besteht, sollte damit zur Zahnärztin oder zum Zahnarzt gehen.

Parodontitis oder nicht mehr fest sitzende Implantate können beispielsweise Mundgeruch auslösen. In seltenen Fällen können auch Erkrankungen, etwa des Magens oder der Speiseröhre, dazu führen.

Was hilft nach Knoblauch?

Kurzfristiger Mundgeruch hat aber oft mit den Lebensmitteln zu tun, die man zuletzt gegessen hat. Knoblauch hat in dieser Hinsicht ganz zu Recht ein schlechtes Image.

Schuld am Mundgeruch nach dem Knoblauchgenuss ist das in den Zehen enthaltene Alliin. Das werde beim Kauen, Schneiden und besonders beim Pressen zu Allicin umgewandelt – eine „intensiv riechende Schwefelverbindung“, so Sliwowski. Dieser Stoff bleibt an der Mundschleimhaut haften, er gelangt über die Verdauung auch ins Blut und wird über die Haut freigesetzt. „Rauchen oder der Konsum von Alkohol verstärken die Gerüche“, sagt der Zahnarzt.

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„Wer den unangenehmen Effekt abmildern will, sollte die Zehen nicht zerkleinern oder pressen“, rät er. Man könne den Knoblauch als ganze Zehe mit anbraten und sie später entfernen. Auf diese Weise bleibe nur das Aroma. „Alternativ verringern auch manche Lebensmittel den Mundgeruch. So setzt das Kauen von Petersilie, Minze oder Salbei ätherische Öle frei, die schlechtem Atem durch Knoblauch entgegenwirken.“

RND/dpa

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