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Vier psychologische Prozesse spielen eine Rolle

Wieso Narzissten eher an Verschwörungsmythen glauben

Ein Aluhutträger blickt auf einen Himmel voller Chemtrails (Symbolbild).

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Wer eine narzisstische Persönlichkeitsstörung hat, glaubt mit erhöhter Wahrscheinlichkeit an Verschwörungserzählungen. Das geht aus einer Studie hervor, die im Fachblatt „Current Opinions On Psychology“ erschienen ist.

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Narzissten wollen ihr Ego nähren

Dass narzisstische Menschen so veranlagt sind, liegt den Forschenden aus Großbritannien und Polen zufolge an drei Grundkomponenten des Narzissmus: einem geringen Selbstwert und Schamgefühlen, dem Versuch, das Ego dank Bewunderung durch andere zu vergrößern, sowie arrogantem und ausbeuterischem Verhalten.

Anknüpfungspunkte für Verschwörungsmythen

Aus diesen Komponenten ergeben sich vier psychologische Prozesse einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung: Leichtgläubigkeit gegenüber Behauptungen, das Bedürfnis nach Dominanz, das Bedürfnis nach Einzigartigkeit sowie paranoide Gefühle. Laut den Forschenden der Polish Academy of Sciences, der University of Kent und der University of Cambridge verbinden diese vier Prozesse Narzissmus mit einem stärkeren Glauben an Verschwörungsmythen.

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Die Leichtgläubigkeit narzisstischer Menschen macht sie anfälliger für Verschwörungserzählungen im Allgemeinen.

Darüber hinaus macht das Bedürfnis nach Dominanz und Kontrolle Verschwörungsmythen für Narzisstinnen und Narzissten attraktiv, weil sie sich häufig um eine Gruppe von Menschen drehen, denen sie die Verantwortung für Missstände zuschieben können.

Das narzisstische Bedürfnis nach Einzigartigkeit erfüllen Verschwörungserzählungen, weil sie Zugang zu geheimen Informationen versprechen, die nur für bestimmte Menschen verfügbar sind.

Der psychologische Prozess der Paranoia drückt sich bei Narzisstinnen und Narzissten gegenüber ihren Mitmenschen aus. Sie gehen davon aus, dass andere ihnen absichtlich Schaden zufügen wollen. Dadurch werden gewisse Verschwörungstheorien für Menschen mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung glaubwürdig.

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Politiker häufiger betroffen

Die Forschenden beschreiben in ihrer Arbeit, welche Erkenntnisse sich aus ihren Ergebnissen ableiten lassen. Beispielsweise zeigten Erhebungen, dass Narzissmus unter Politikerinnen und Politikern häufiger ist als in der allgemeinen Bevölkerung: Narzisstinnen und Narzissten trauten sich politische Ämter häufiger zu. Gemäß der britisch-polnischen Studie heißt das: Es besteht eine gewisse Gefahr, dass Menschen mit politischer Verantwortung Verschwörungsmythen anheimfallen.

RND/fraw

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