„Drei fast geniale Freunde auf dem Weg zum Ende der Welt“

Neuer Jonasson-Roman: Ein schwedischer Forrest Gump und der Beinahe-Weltuntergang

„Ich kann ohnehin nur das schreiben, was ich selbst auch gerne lesen möchte“: Jonas Jonasson.

Der Schriftsteller Jonas Jonasson.

Frankfurt/Main. Man könnte Jonas Jonasson vorwerfen, dass seine Bücher alle auf dem gleichen Muster beruhen: Sympathische Losertypen und skurrile Außenseiter, allein beziehungsweise in erstaunlichen Bündnissen, gegen den Rest der Welt. Das Happy End ist garantiert. Und weil die Widersacher so ungleich härter und gemeiner sind, ist ein Jonasson-Roman das literarische Äquivalent zu einer besonders weichen Kuscheldecke oder einer heißen Schokolade mit extra viel Sahne.

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Das macht „Drei fast geniale Freunde auf dem Weg zum Ende der Welt“ bei aller Vorhersehbarkeit genau richtig für die kalte, dunkle Jahreszeit, die angesichts steigender Energiepreise und Inflation für viele Menschen derzeit noch düsterer ausfällt. Es ist eine fast schon therapeutische Lektüre: Alles wird schon gut ausgehen.

Das Cover des Buches „Drei fast geniale Freunde auf dem Weg zum Ende der Welt“ vom schwedischen Bestsellerautor Jonas Jonasson.

Das Cover des Buches „Drei fast geniale Freunde auf dem Weg zum Ende der Welt“ vom schwedischen Bestsellerautor Jonas Jonasson.

Schwedischer Forrest Gump inspiriert Barack Obama

Mit dem „nicht ganz so begabten“ gutgläubigen Johan hat Jonasson in seinem neuen Buch eine Art schwedischen Forrest Gump geschaffen, der es aus allen Tiefen irgendwie wieder herausschafft und klügere, reichere und erfolgreiche Menschen inspiriert - in diesem Fall den ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama und Ex-UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon. Außerdem ist er ein genialer Koch, dessen Geschmacksnerven das Gegenstück zum absoluten Gehör von Musikern sind.

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Gleich auf den ersten Buchseiten wird Johan unversehens zum Lebensretter, weil er nicht Autofahren kann und mit der unfreiwilligen Karambolage mit einem Wohnwagen die Lehrerin und Weltuntergangsprophetin Petra bei ihrem geplanten Selbstmord unterbricht. Zwar geht nach den Berechnungen von Petra die Welt ohnehin in zwölf Tagen unter, doch so lange wollte die schwer deprimierte und freudlose Frau nicht warten.

Dritte im Bunde wird Agnes, 75-jährige Instagram-Influencerin, die zwar nie aus Schweden herausgekommen ist, aber ein virtuelles Alter Ego geschaffen hat, das an die szenigsten Orte der Welt jettet - Bildbearbeitung machts möglich.

Ein Leben lang nur ausgenutzt

Dank seiner neuen Freundinnen kommt Johan zu ein paar neuen Einsichten - darunter der Erkenntnis, dass sein bewunderter großer Bruder Fredrik ihn sein ganzes Leben lang ausgenutzt und übervorteilt hatte. Höchste Zeit also, ihm gehörig die Meinung zu sagen - vor allem, da ja laut Petra das Ende der Welt bevorsteht.

Fredrik ist als Nachwuchsdiplomat auf seinem ersten Auslandsposten als dritter Sekretär der schwedischen Botschaft in Rom. Als Johan ihn dort zur Rede stellen will, avanciert er aber völlig unerwartet auf dem diplomatischen Parkett, diskutiert mit seinem neuen Kumpel Barack die Probleme der Afrikanischen Union und die Vorzüglichkeit schwedischen Käses.

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Interpol ist dem Trio auf den Fersen

Komplikationen gibt es trotzdem, denn Agnes' falsche Internet-Identität fliegt auf, es gibt Steuerprobleme und Betrugsvorwürfe, Interpol ist dem Trio auf den Fersen, und ein fiktives afrikanisches Land, dessen herausragende Merkmale Korruption und Vetternwirtschaft sind, wird nicht nur zum vorläufigen Fluchtpunkt, sondern erweist sich für Johan als Wendepunkt seines bisherigen Lebens.

Schweizer Finanzjongleure, afrikanische Potentaten und russische Mafia spielen eine Nebenrolle in dem turbulenten Roman über die Abenteuer von Johan und seinen Freunden. Klar, dass das Gute siegt und Fiesheit abgestraft wird. Und die Welt geht auch nicht unter. Das Prinzip Hoffnung setzt sich eben auch im neuen Wohlfühl-Buch von Jonas Jonasson durch.

RND/dpa

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