Turbulent, bunt, unterhaltsam: Am Freitag feierte Händels Oper „Giulio Cesare in Egitto“ Premiere bei den Internationalen Händel-Festspielen Göttingen 2022. Es gab Standing Ovations für das Ensemble unter George Petrou, dem Dirigenten und Regisseur des Abends.
Göttingen. Die Oper steht immer im Zentrum der Internationalen Händel-Festspiele Göttingen, in diesem Jahr "Giulio Cesare in Egitto". Dieses Mal wurde das Festival ausnahmsweise nicht mit der Premiere eröffnet – sondern erst am zweiten Tag, dem Freitag, dafür aber wie meist im Deutschen Theater.
Mit seiner Inszenierung zeigte George Petrou, seit dieser Spielzeit als Nachfolger von Laurence Cummings künstlerischer Leiter der Festspiele, „Neue Horizonte“ auf, so das Motto des bereits im 102. Jahrgang in Göttingen veranstalteten Festivals. Wenige Tage vor der Premiere hatte er hervorgehoben, seine Inszenierung sei „auch etwas für Menschen, die noch nie in der Oper waren“. In der Tat war sein „Giulio Cesare“ prall gefüllt mit Aktion, mit überraschenden Bildern, kolossalen Dekorationen (Bühne und Kostüme: Paris Mexis), mit Zeitsprüngen zwischen der römischen Antike und den 1920er-Jahren, zwischen Mumien und Doppeldeckern, Stummfilmambiente, ja Nachtclubatmosphäre mit Jazzklavier.