Internationale Händel-Festspiele Göttingen
Bei Anette von Eichel werden aus wunderbaren Barock-Arien großartige Jazz-Songs. Das Konzert fand als Teil des Programms der Internationalen Händelfestspiele Göttingen im Distribo Logistikzentrum vor imposanter Kulisse statt.
Göttingen. „Händels Musik ist ganz spielerisch“, schwärmt die Jazzsängerin Anette von Eichel — fast ein bisschen verliebt in seine Arien mit den berauschenden Melodien. Spielerisch ging sie mit ihrer Band auch daran, Händels barocke Lieder in den Jazz umzuformen. Als Teil des Programms der Händel-Festspielen zeigte sie am Freitag wie gut das klappt: Aus wunderbaren Barock-Arien werden bei ihr großartige Jazz-Songs. Das Konzert fand statt vor imposanter Kulisse: Im Distribo Logistikzentrum am Siekanger vor einem blau illuminierten Hochregal voller Paletten.
„Bei Händel haben mich die starken Frauen interessiert“, erzählt Anette von Eichel. Passend zur diesjährigen Festspiel-Oper Giulio Cesare singt sie gleich zu Beginn des Konzerts die Arie der Cleopatra „Piangero la sorte mia“. Mit ihrer weichen, atmosphärischen Stimme singt sie die Melodie so selbstverständlich als wäre die Musik ein Jazzstandard aus dem „Great American Songbook“ der amerikanischen Unterhaltungsmusik der 1930er- bis 1960er-Jahre. Die Jazzsängerin gibt der Musik mit ihrer warmen, stimmungsvollen und manchmal fast nur hingehauchten Stimme eine tiefe emotionale Färbung.