Literaturnobelpreis geht an tansanischen Schriftsteller Abdulrazak Gurnah

Der Literaturnobelpreis geht an Abdulrazak Gurnah.

Der Literaturnobelpreis geht an Abdulrazak Gurnah.

Stockholm. Der Literaturnobelpreis geht in diesem Jahr an den tansanischen Schriftsteller Abdulrazak Gurnah. Er erhält den Preis „für sein kompromissloses und mitfühlendes Durchdringen der Auswirkungen des Kolonialismus und des Schicksals des Flüchtlings in der Kluft zwischen Kulturen und Kontinenten“, wie der Ständige Sekretär der Akademie, Mats Malm, bei der Bekanntgabe sagte.

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Für Gurnah selbst ist die Auszeichnung eine völlige Überraschung, wie er sagt: „Ich dachte, das wäre ein Streich. Dachte ich wirklich“, so der Schriftsteller in einem auf dem Twitter-Kanal der Nobelpreise veröffentlichten Interview zu dem Moment, als er am Donnerstagvormittag von der Schwedischen Akademie angerufen wurde. Als der Ständige Sekretär der Akademie, Mats Malm, weiter mit ruhiger Stimme gesprochen habe, sei die Nachricht langsam angekommen. „Das war überhaupt nichts, was ich im Sinn hatte. Ich habe nur gedacht: Wer wird ihn bekommen?“

Der Nobelpreis für Literatur gilt als die prestigeträchtigste literarische Auszeichnung der Welt. Der Preis geht wie die weiteren traditionellen Nobelpreise auf das Testament des Preisstifters und Dynamiterfinders Alfred Nobel zurück. 1901 war er zum ersten Mal verliehen worden, damals an den Franzosen Sully Prudhomme. Seitdem haben ihn fast 120 Persönlichkeiten erhalten. Der bislang jüngste Preisträger war 1907 der damals 41 Jahre alte „Dschungelbuch“-Autor Rudyard Kipling, die älteste Preisträgerin Doris Lessing, die ihn 2007 im Alter von 88 Jahren überreicht bekommen hatte.

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Friedensnobelpreis am Freitag

Im vergangenen Jahr war die amerikanische Dichterin Louise Glück mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet worden. Sie erhielt ihn „für ihre unverkennbare poetische Stimme“, mit der sie „mit strenger Schönheit die individuelle Existenz universell“ mache, wie Malm gesagt hatte.

Bereits in der ersten Wochenhälfte waren in Stockholm die diesjährigen Preisträger in den wissenschaftlichen Kategorien Medizin, Physik und Chemie verkündet worden. Unter ihnen waren mit dem Meteorologen Klaus Hasselmann und dem Chemiker Benjamin List auch zwei Deutsche. Insgesamt wurden in den drei bisherigen Kategorien sieben Preisträger benannt – Frauen waren bislang nicht dabei.

Nach der Kategorie Literatur folgt am Freitag die Bekanntgabe des diesjährigen Friedensnobelpreisträgers, der als einziger in der norwegischen Hauptstadt Oslo gekürt wird. Zurück in Stockholm werden dann zum Abschluss die Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften verkündet – diese Kategorie ist die einzige, die nicht auf das Testament von Preisstifter und Dynamiterfinder Alfred Nobel (1833–1896) zurückgeht.

RND/dpa

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