Nachgefragt bei Kreativen
Vor zwei Monaten haben wir Göttinger Künstler verschiedener Genres befragt, wie sie während der Corona-Krise zurechtkommen. Jetzt haben wir nachgefragt, wie sie die ersten Wochen überstanden haben.
Göttingen. Die Corona-Krise trifft Solokünstler besonders hart. Anders als andere Selbständige bekommen sie nur wenig Hilfe vom Staat. Feste Betriebskosten wie Mieten, die erstettet werden, fallen meist nicht an, die Künstler damit oft durchs Raster der Hilfsprogramme.
Die Göttinger Sängerin Christiane Eiben, die derzeit eigentlich mit Roland Kaiser und Peter Krauss auf Tour gehen sollte, hat Grundsicherung beantragt, zudem habe sie „ein wenig Soforthilfe“ bekommen, sagt sie. Damit gestaltet sich die Künstlerin gerade ein „minikleines“ Studio, in dem sie auch Unterricht geben möchte. Die Frau, die auf den großen Bühnen der Nation steht, lebt derzeit aber von Hartz IV. „Ich wache morgens auf und sage mit selbst, alles wird wieder gut“, sagt sie. „Aber ich habe tierische Angst“. In diesem Jahr seien alle großen Tourneen abgesagt. Wie sie ihre Rentenbeiträge bezahlen soll, weiß sie nicht wirklich, vom Hartz-V sei das nicht leicht. „Und wenn ich mal einen der seltenen Studio-Jobs bekommen, weiß ich nicht, wie und wann die das Geld vielleicht zurückzahlen muss“, so Eiben. Generell passe das Hartz-IV-System nicht dazu, Künstlern zu helfen. und es sei viel zu bürokratisch.