Bella Italia in der heimischen Küche: So backen Sie eine köstliche Pizza zu Hause
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Zu Hause in Italien, weltweit bekannt: die Pizza Margherita.
© Quelle: Amirali Mirhashemian/Unsplash
Kompromissgerichte erleichtern den Alltag ungemein – keine großen Diskussionen übers Essen, sondern völlige Zufriedenheit bei allen. Vor allem eines ist das Kompromissessen par excellence: Pizza. Eine runde Sache, gegen die niemand ernsthaft etwas vorzubringen hat. Egal, wo man hinkommt: Die Pizza ist schon da. Teig, Belag, Käse, fertig: Einfacher geht es kaum. Oder?
Pizza galt als Armeleuteessen
Wie bei allem, das aus der Küche kommt, lässt sich bei einer Pizza viel falsch machen – nicht nur, wenn man sie bei einem fragwürdigen Bringdienst bestellt und sie lauwarm und komplett durchweicht geliefert wird. Auch beim Selbermachen gilt es einiges zu beachten. Aber der Reihe nach.
Teigfladen zu backen ist streng genommen ein jahrhundertealter Brauch und womöglich nicht mal in Italien entstanden, wie Forschende immer wieder betonen. Mit großer Wahrscheinlichkeit uritalienisch aber ist jene Pizza, wie wir sie heute kennen: nach neapolitanischer Art mit Tomaten und Käse. Als die Tomaten Ende des 15. Jahrhunderts aus Südamerika herübergebracht wurden, kamen Bauern rund um Neapel auf die Idee, ihre Teigfladen damit zu belegen – die Grundlage der Pizza war geboren. Doch sie galt lange eher als Armeleuteessen.
Pizza: immaterielles Kulturerbe der Menschheit
Raffaele Esposito von der Pizzeria Brandi in Neapel wird zugeschrieben, die Pizza schließlich salonfähig gemacht zu haben. Am 11. Juni 1889 soll er sie erstmals an König Umberto I. und seine Frau Margherita geliefert haben, mit Zutaten in den heutigen italienischen Nationalfarben: Basilikum, Mozzarella und Tomaten – grün, weiß, rot. Um seinen Respekt für das Königspaar zu bekunden, das sich nun erstmals an die Leibspeise des Volkes traute, nannte er diese Version „Margherita“. Sie ist bis heute ein Klassiker.
Die Unesco nahm die neapolitanische Kunst des Pizzabackens 2017 in ihre Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit auf. Noch länger ist innerhalb der EU die traditionelle Zubereitung festgeschrieben. Demnach dürfen für eine Pizza Napoletana nur folgende Zutaten verwendet werden: Weichweizenmehl, Hefe, Trinkwasser, geschälte Tomaten oder kleine frische Tomaten, Meersalz und natives Olivenöl. Anderes ist eher Tradition als Vorschrift, aber nicht minder wichtig: Die Tomaten kommen stets als Basis auf den Teig, danach der Käse, erst dann der übrige Belag. Auf eine Pizza gehört Mozzarella und kein anderer Käse.
Ein einfaches Teigrezept aus Italien (für vier bis sechs Pizzen):
- ein Kilogramm Weichweizenmehl (Tipo 00)
- 650 Milliliter lauwarmes Wasser
- 2 Gramm frische Hefe
- 30 Gramm Meersalz
- zwei Esslöffel Olivenöl
Und so geht’s:
1. Hefe, Öl und Salz in 200 Milliliter des Wassers auflösen, das Mehl vorsichtig untersieben und kräftig rühren und kneten. So viel des restlichen Wassern zugeben, bis man aus dem Teig einen nicht zu trockenen und nicht feuchten Ball formen kann.
2. Zugedeckt eine Stunde ruhen lassen, dann noch mal vorsichtig kneten und zwölf bis 24 Stunden in einem zugedeckten Gefäß im Kühlschrank lagern.
3. Zwei Stunden vor dem Backen herausnehmen und sechs Bälle formen, zugedeckt bei Raumtemperatur noch mal gehen lassen. Anschließend dünn ausrollen und belegen: Erst die Tomaten, dann der Mozzarella, dann der Rest nach Belieben.
4. Beim Backen gilt: So viel Hitze wie möglich, denn eine Pizza sollte kurz, aber bei hoher Temperatur gebacken werden – mindestens bei 250 Grad. Über einen Kugelgrill lässt sich aber beispielsweise auch mehr erreichen.
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