Was ist der Unterschied zwischen Sekt und Prosecco?
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Sekt und Prosecco werden gerade bei Feiern gerne getrunken.
© Quelle: Pixabay
In Deutschland wurden im Jahr 2020 laut dem Statistischem Bundesamt 274 Millionen Liter Schaumwein abgesetzt. Das bedeutet, dass die deutschen Bürgerinnen oder Bürger ab 16 Jahren im Durchschnitt in dem Jahr mehr als fünf Flaschen Schaumwein pro Person tranken. Gerade wenn man etwas zu feiern hat, greifen viele Menschen zu Sekt oder Prosecco. Äußerlich sind die beiden alkoholischen Getränke kaum zu trennen – allerdings gibt es durchaus Unterschiede.
Spätestens beim Trinken von Sekt und Prosecco fällt der Unterschied auf. Sekt (Oberbegriff für Schaumwein mit einem Alkoholgehalt von mindestens 10 Prozent) ist nämlich ein Qualitätswein, der intensiv prickelt. „Hier muss die Kohlensäure ausschließlich während der zweiten Gärung in Flaschen- oder Tankgärungsverfahren entstanden sein“, erläutert Silke Noll, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bayern.
Sekt braucht lange in der Herstellung
Das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) wird noch deutlicher. Sekt muss demnach „einen Kohlensäureüberdruck von mindestens 3,5 bar aufweisen“. Tatsächlich dauert der Herstellungsprozess von Sekt recht lange – mindestens sechs Monate, heißt es beim Laves. Auch an der Flasche lässt sich der Sekt schon erkennen, denn diese ist mit einem pilzförmigen Stopfen aus Kunststoff verschlossen, der mit einem Drahtbügel gesichert ist.
Prosecco hingegen ist laut der Verbraucherzentrale Bayern meist mit einem einfachen Korken oder eine Drehverschluss verschlossen. Der Grund: Prosecco ist ein Perlwein, der deutlich weniger Kohlensäure enthält – hier darf die Kohlensäure auch nachträglich noch zugeführt werden.
Prosecco-Rebsorte wurde umbenannt
Wer beim Prosecco mit seinen Italienischkenntnissen angeben will, ist hier übrigens an der falschen Adresse. Denn: Der Begriff Prosecco hat keinerlei Zusammenhang mit dem italienischen Wort secco (deutsch: trocken). Tatsächlich hat der Perlwein seinen Namen von einer weißen Rebsorte, die in einem kleinen Teil der Region Venetien wächst. Diese Rebsorte wurde im Jahr 2010 aber umbenannt und heißt seit einem Dekret des italienischen Landwirtschaftsministers Glera. Der Begriff Prosecco ist seither nur noch die „Herkunftsbezeichnung für ein geografisch klar definiertes Gebiet in der norditalienischen Region Venetien“, heißt es im Blog des Weinhandels Wir Winzer.
Wer sich also nicht sicher ist, was er oder sie an den Feiertagen für ein Getränk servieren soll, sollte sich einfach mal durchprobieren. Denn beide sprudelnden Getränke haben sicherlich ihre Vorteile. Auch mal eine nette Abwechslung: Mittlerweile gibt es sowohl Sekt als auch Prosecco ohne Alkohol zu kaufen.