Es gibt eine Einigung in der Stolperstein-Frage in Dransfeld – zumindest im Rat: Eigentümer müssen nicht mehr zustimmen, wenn vor ihrem Haus Steine verlegt werden. Die Stadt ermöglicht damit die Verlegung an zwei weiteren Stellen.
Dransfeld. Wenn in der Stadt Dransfeld ein Stolperstein verlegt werden soll, muss ab sofort nicht mehr der Eigentümer des angrenzenden Wohnhauses gefragt werden. Das hat der Rat der Stadt während seiner Sitzung am Mittwoch einstimmig beschlossen. Auslöser des Antrags der Grünen-Fraktion war die Weigerung zweier Eigentümer, die Verlegung von Stolpersteinen zur Erinnerung an Holocaust-Opfer vor ihren Häusern in der Altstadt durch das "Bürgerforum 9. November" zu akzeptieren.
Einer der beiden Eigentümer habe bereits während der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am Montag seine Sichtweise geschildert und schlussendlich seine Meinung geändert, berichtete Bürgermeister Jan-Thomas Geyer (CDU). Für Unmut hatte bei einigen Ratsmitgliedern gesorgt, dass ursprünglich direkt in der Ratssitzung Anfang Mai über den Antrag abgestimmt werden sollte – ohne vorher der Öffentlichkeit die Möglichkeit zur Meinungsäußerung zu geben. Daher wurde damals das Thema vertagt und später in den Ausschüssen beraten.