Alpakababy in Nesselröden geboren
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Das Alpakababy in Nesselröden.
© Quelle: Art
Nesselröden. „Die Alpakas bringen mir ganz viel Lebensfreude, ich habe noch keine Minute bereut, sie mir zuzulegen“, erklärt Engelhardt. Ihre Liebe zu den höckerlosen Lamas entdeckte die gebürtige Langenhägerin vor vier Jahren beim Besuch eines Gartenmarktes in Nörten-Hardenberg. „Auf einem Hügel standen zwei frisch geschorene Tiere mit großen Augen“, beschreibt die 57-Jährige den Moment als der Funke übersprang.
Alpakas sind Herdentiere
Sie habe zunächst gar nicht gewusst, um was für Tiere es sich handele. Noch vor Ort habe ihr der Züchter Hendrik Ludewig erläutert, dass es Herdentiere seien und man mindestens zwei Tiere halten müsse, die zusammen 1000 Quadratmeter benötigen, jedes weitere Tier nur 100 Quadratmeter.
Diese Voraussetzungen konnte die Eichsfelderin erfüllen. Vor rund sieben Jahren hatte sie einen rund 1500 Quadratmeter großen Wiesenstreifen gekauft, der an das Grundstück am Nesselröder Ortsrand angrenzt. Auch das Thema Ernährung sei kein Hindernis, da sie nur Gras und Heu fressen und kein Zusatzfutter benötigen würden wie es bei Pferden der Fall sei. Der Wasserverbrauch betrage nur ein bis zwei Liter am Tag, als Unterstand genüge ein Carport.
Tochter sucht Pärchen aus
Nachdem sich ihre Familie dafür ausgesprochen hatte, die Tiere aufzunehmen, habe sich ihre Tochter ein Pärchen bei Züchter Ludewig in Niemetal ausgesucht. Der Hengst „Paco“ habe wie ein kleines braunes Reh ausgesehen, die Stute war weiß und schwanger. Die Familie reparierte einen Zaun und richtete den Schuppen ein.
Alpakas
Alpakas
Nach sich Ludewig einen Eindruck von dem Areal verschafft hatte, brachte er die Tiere, für die es genau wie für ihre Besitzer zunächst ein trauriges Ereignis zu bewältigen gab: Siri bekam eine Totgeburt. Zwei Jahre später stellte sich mit Pacito dann erstmals Nachwuchs in Nesselröden ein. „Das war ein schönes Gefühl, das sind ja so süße Tiere“, berichtet Engelhardt. „Jeder Mann hätte gesagt, das Kind könne nicht von mir sein“, sagt sie in Anspielung auf die schwarze Fellfarbe. Ein Jahr später kam Suleika auf die Welt, bevor es vor wenigen Tagen zum dritten Mal Nachwuchs gab.
Inzucht soll vermieden werden
Die Tiere seien mittlerweile auseinandergesperrt, damit es nicht zu Inzucht komme. „Alpakas haben ein freundliches Wesen und sind total neugierig“, beschreibt sie deren Charakter, Siri sei zudem noch total eitel und schaue gerne in einen Spiegel, der im Stall hänge. Ein weiteres Kennzeichen: „Die Tiere sind Heimscheißer, sie kacken immer an den gleichen Ort“, erzählt die verheiratete Mutter von drei Kindern, die seit 1981 in dem Duderstädter Ortsteil lebt.
Ein Tierarzt habe bislang nur einmal kommen müssen, weil Pacito von einem Insekt gestochen worden sei. Von der Wolle nach der ersten Schur habe sie sich Betten machen lassen, berichtet Engelhardt. „Ich habe eine Spinnerin aus Germershausen kennengelernt, die mir eine ganze Menge Wolle gesponnen hat und meine Schwester hat sie im Winter zu Strümpfen verarbeitet“, erklärt sie. „Das ist Natur, da ist nichts anderes drin“.
Von Axel Artmann
GT/ET