Erinnerung an OCR 1000

Der Playboy und der Wankelmotor

Besaß eine „Grüne Mamba“: Gunter Sachs.

Besaß eine „Grüne Mamba“: Gunter Sachs.

Duderstadt. Ob in Gesprächen mit den Konstrukteuren, die Ende der 1970er-Jahre in Duderstadt gearbeitet hatten oder im Benzinplausch mit Werner Froböse, der mit seiner „Grünen Mamba“ angereist war, immer wieder kamen die Teilnehmer des Ehemaligentreffens darauf zurück. Elf Jahre nach ihrer letzten Zusammenkunft hatten sich ehemalige Beschäftigte der in den 1970er-Jahren in Duderstadt angesiedelten Motorradfirmen Kreidler und Van Veen verabredet, um gemeinsam in Erinnerungen zu schwelgen und zu berichten, wie es für sie seit den legendären späten 1970er-Jahren weitergegangen war. Sie hatten Geschichte geschrieben: Auf dem heutigen Gelände der Firma Daume bauten sie die OCR 1000 - damals ein Motorrad der Superlative, nicht nur, weil es Spitzengeschwindigkeiten von rund 100 Kilometer pro Stunde erreichte, sondern auch, weil es mit einem wassergekühlten Zweischeiben-Wankelmotor ausgestattet war.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige
Die Teilnehmer des Van Veen-Treffens mit einer Van Veen OCR 1000 aus den 70ern.

Die Teilnehmer des Van Veen-Treffens mit einer Van Veen OCR 1000 aus den 70ern.

„Grüne Mamba“ nur rund 30 Mal hergestellt

Etwas mehr als 30 Exemplare sollen hergestellt werden sein. Die exakte Anzahl sei heute nicht mehr zu bestimmen, berichtete Mechthild Pohl, die das Treffen auf der Roten Warte organisiert hatte. Was aber überliefert ist: Playboy Gunter Sachs gehörte zu den wenigen Besitzern einer solchen Maschine. Bilder belegten dies auch beim Treffen der Kreidler / Van-Veen-Mitarbeiter am Wochenende. Auch Froböse fährt eine „Grüne Mamba“, die ihren Namen aufgrund der einzigen Farbgebung trägt, die je hergestellt wurde. Seine Maschine erhielt bei dem Treffen eine regensicheren Ehrenplatz.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Prototyp aus den Niederlanden

Erinnert wurde in einer Präsentation, die Harald Westenberger vorbereitet hatte, an die rund 80 Beschäftigten, die in Duderstadt fortsetzen sollten, was mit einem Prototyp in den Niederlanden begonnen hatte. Dort hatte Hendrik van Veen, Kreidler-Generalimporteur in den Benelux-Ländern, 1975 beschlossen, ein Super-Motorrad zu entwickeln. Der inzwischen gestorbene Firmengründer kaufte das ehemalige Heidemann-Fahrradwerk und startete die Produktion in Duderstadt: 200 Exemplare im Jahr sollten ausgeliefert worden. Doch dann stellte die Firma Comotor die Produktion der benötigten Wankelmotoren ein: Ende 1980 war Schluss in Duderstadt. Zwei Jahre zuvor war die Kreidler Van Veen Sport GmbH gegründet worden, die sich auf die Produktion von Sportmaschinen spezialisiert hatte: Motocross-Bikes auf Florett-Basis für den niederländischen Markt. Eine ihrer Entwicklungen schaffte es dabei sogar ganz nach oben: 1979 und 1980 wurde Eugenio Lazzarini mit der Kreidler Weltmeister. Doch auch die Rennmaschinen wurden nicht länger in Duderstadt hergestellt: Mit dem Aus für die OCR 1000 ging die Produktion nach Stuttgart.

Mehr aus Duderstadt

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Verwandte Themen

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken