Im Eichsfeld schließt sich die Lücke der Südharzautobahn
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Letzte Arbeiten vor dem Höllbergtunnel: Arbeiter montieren Mittelleitplanken, Geschwindigkeitsanzeigen sind im Probebetrieb.
© Quelle: Christoph Mischke
Autobahnen in Deutschland in Nord-Süd-Richtung tragen ungerade Ziffern. In West-Ost-Richtung gerade – so auch bei der A 38, die südlich von Göttingen von der A 7 abzweigt und als so genannte Südharzautobahn über Heiligenstadt, Leinefelde-Worbis, Nordhausen, Sangerhausen, Lutherstadt Eisleben in den Raum Halle (Saale) und Leipzig führt. Ab morgen soll der Verkehr dort durchgehend rollen.
Mit dem Bau der 186,6 Kilometer langen Strecke, aufgeteilt in 14 Abschnitte, wurde im März 1996 begonnen. Verantwortlich für das "Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 13" zeichnet die bundeseigene Straßenplanungsgesellschaft Deges (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH).
Auf einen Bereich von 11,9 Kilometer Länge zwischen den Anschlussstellen Breitenworbis im Eichsfeldkreis und Bleicherode im angrenzenden Landkreis Nordhausen konzentrieren sich die letzten Bauarbeiten. Restliche Schilder wurden in den vergangenen Tagen aufgestellt, Schutz- und Leiteinrichtungen montiert und die Fahrbahn gereinigt.
Hohe Erwartungen
Mit Schließung dieser Lücke kann die gesamte Strecke der A 38 von der Landesgrenze Thüringen/Niedersachsen bis zum Autobahnkreuz Rippachtal südlich von Halle befahren werden. Vor allem für die Bewohner der Orte an der Bundesstraße 80 im Eichsfeldkreis ist der Bau der A 38 eine Entlastung, aber auch an hohe Erwartungen hinsichtlich Verkehrsleistung, Erreichbarkeit sowie neuen Industrieansiedlungen verknüpft. Auch im Altkreis Duderstadt sind mit der Fertigstellung der "Eichsfeld-Autobahn" Hoffnungen an eine bessere Verkehrsanbindung verbunden.
Im Bundesverkehrswegeplan 2003 wurden die Kosten für den Bau der A 38 mit einer Milliarde Euro angegeben. Für das Bundesland Sachsen-Anhalt sollten sie 279 Millionen, für Sachsen 257 Millionen, für Thüringen 373 Millionen und für Niedersachsen 93 Millionen Euro betragen. Zur Verkehrsfreigabe werden morgen Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU), Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht, Sachsen-Anhalts Minister für Landesentwicklung und Verkehr, Karl-Heinz Daehre (beide CDU), sowie Niedersachsens Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Jörg Bode (FDP), erwartet.
Der Festakt samt Grußworten und kirchlichem Segen beginnt um 13 Uhr am Höllbergtunnel. Die Freigabe der A 38 ist gegen 13.50 Uhr geplant.
Von Heinz Hobrecht