Keine Angst vor Schmutz und Höhe: 18 Jahre arbeitet Annabel Schenke nun schon als Schornsteinfegerin. Zum Jahreswechsel hat sie sich selbstständig gemacht. Über ihre Arbeit als Frau im Handwerksberuf, gute Aussichten und brennende Schornsteine.
Nesselröden.„Oh, eine Frau.“ Das hat Annabel Schenke früher oft gehört. Inzwischen kennt die Schornsteinfegerin in Nesselröden jeder. „Mein Mann, der hier geboren ist, wird nur der ,Mann der Schornsteinfegerin’ genannt“, sagt die gebürtige Seeburgerin. Vor 18 Jahren begann die heute 33-Jährige ihre Ausbildung in einem Beruf, in dem Frauen rar sind. Heute sitzt sie in ihrem eigenen Büro im Kiefernweg 1 in Nesselröden, denn sie hat sich zum Jahresbeginn selbstständig gemacht.
Ein großer Schritt. „Ich wollte es erst lange nicht“, sagt Schenke. Viel Verantwortung und ein aufwendiges Bewerbungsverfahren bereiteten ihr Bauchschmerzen. Dann wurde ihr Kehrbezirk im Altkreis Osterode frei und für die Bewerbung war kein 50-seitiges Bewerbungskonzept mehr erforderlich. Hörden am Harz, Pöhlde, ein Großteil von Hattorf und kleiner Teil von Herzberg gehören nun zu Schenkes Kehrbezirk. Neben den Kunden hat sie auch den Gesellen ihres Vorgängers übernommen. 2300 Liegenschaften fallen in ihre Verantwortung.