So geht es 2019 im Ballhaus weiter
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Das Ballhaus steht 2019 für Veranstaltungen zur Verfügung. Michael Schmutzer (rechts) und Karsten Ley an der neu eingebauten Theke im Foyer.
© Quelle: Eichner-Ramm
Duderstadt. Im Mai hatte Investor Hans-Georg Näder der Stadt Duderstadt die Eichsfeldhalle und das angrenzende Schützenhaus für einen symbolischen Euro abgekauft. Dem Schützenhaus rückten wenig später die Abrissbagger zuleibe, die Veranstaltungshalle blieb stehen und erhielt den neuen Namen "Ballhaus zum fidelen Anreischken". Letzte offizielle Nutzer der Eichsfeldhalle waren zum Schützenfest die Schützen.
Mit Übergabe der Schlüssel und der baulichen Unterlagen an den neuen Eigentümer waren auch ein paar Auflagen für einen Weiterbetrieb verbunden. Dafür seien in den vergangenen Monaten verschiedene Gutachten erstellt, Kosten ermittelt und ein Sanierungsplan erstellt worden, berichten Karsten Ley von der "Ersten Futuring Duderstadt 2030 Zweckgesellschaft" und der Duderstädter Architekt Michael Schmutzer.
Sanierungsarbeiten „Schritt für Schritt“
Die verschiedenen anstehenden Sanierungsarbeiten sollen „Schritt für Schritt“ und „im laufenden Betrieb“ erfolgen. „Eine längere Schließung“ soll es nicht geben, versichern Ley und Schmutzer. Malerarbeiten, Sanitär, Technik und Bodenbeläge sind Stichworte, die Schmutzer in diesem Zusammenhang nennt. Die Auflagen stellten keine „unüberwindbaren Hindernisse“ dar, als dass das Ballhaus an der Talwiese nicht wieder in Betrieb gehen könnte, betonen Schmutzer und Ley unisono, weder die Hochwasserproblematik noch das Thema Brandschutz.
Neue Pumpen sorgen für trockenen Keller
Einiges sei bereits erledigt worden, berichtet der Architekt und nennt neue Pumpen als Beispiel. Diese sorgen dafür, dass sich kein Wasser im Keller sammle. Mit der Halle aus den 70er-Jahren sei das wie mit einem Oldtimer, erläutert Schmutzer. Die Halle sei nach damals geltenden Brandschutzgesetzen gebaut worden und von der Stadt über die Jahre unterhalten worden. Der Brandschutzprüfer habe signalisiert, dass die Halle grundsätzlich in einem Zustand sei, wo nur Nachbesserungen erforderlich seien.
Investiert werde im Bereich Elektro, kündigt Schmutzer an. Und in eine zeitgemäße Veranstaltungstechnik, ergänzt Ley und nennt eine neue Mikrofonanlage. „Unser Ziel ist, durch das Angebot eines Beamers und entsprechender Medientechnik auch inhaltlich entsprechende Veranstaltungen zu ermöglichen. Ley denkt da an Multivisions-Shows oder Public Viewing. Auch für E-Sports-Veranstaltungen soll das Ballhaus künftig nutzbar sein.
Alternative zur Stadthalle Göttingen
Zwischenzeitlich habe sich herausgestellt, dass es in Duderstadt einen Bedarf nach einer Halle wie die bestehende Eichsfeldhalle gebe, erläutert Ley. "Ein Neubau wäre nicht der Ersatz", den die Duderstädter sich wünschten. Für einen Weiterbetrieb der bestehenden Halle spreche auch, dass in Folge der bevorstehenden Stadthallensanierung in Göttingen bereits Anfragen für Veranstaltungen vorlägen. So habe zum Beispiel das Göttinger Symphonieorchester gefragt, ob sie die Duderstädter Halle nutzen könnten, so Ley.
Auch das Eichsfeldgymnasium wolle gerne wieder die den Abiball im Ballhaus feiern. Schließlich plane auch die Schützengesellschaft ihren Kommers wieder an gewohntem Ort. Ley kündigt an, dass es ab Januar einen öffentlich einsehbaren Online-Belegungskalender geben soll. Anhand diesem sollen weitere potenzielle Nutzer der Halle freie Termine reservieren können.
„Bitte machen Sie Platz für den Anreischken“
Auch kleinere Veranstaltungen mit bis zu 150 Personen sollen im „Ballhaus zum fidelen Anreischken“ möglich sein. Dazu wurde im Foyer bereits eine Bar eingebaut und Sitzmöbel angeschafft. Die Kugellampen an der abgehängten Akustikdecke sorgen ebenso für Retro-Chic wie der gemusterte Teppichboden oder die rohe Betontreppe. Schilder mit Sprüchen wie „Bitte nicht vom Beckenrand springen“ oder „Bitte machen Sie Platz für den Anreischken“ sowie der Leuchtschriftzug der früheren Diskothek Check Point runden das Bild ab und sorgen dafür, dass der Geist der 70er in der alten Halle wieder aktuell zu spüren ist.
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Von Britta Eichner-Ramm
GT/ET