„Wichtiger Dienst am Menschen“
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Landrat Bernhard Reuter im Austausch mit Auszubildenden der Altenpflege.
© Quelle: Wölk
Duderstadt. Anlässlich des Tages der Pflege hat der Caritasverband Südniedersachsen ein Azubi-Frühstück organisiert. Bei diesem sollte am Donnerstag nicht der Pflegenotstand, sondern die Menschen, die sich für eine Ausbildung in der Altenpflege entschieden haben, im Mittelpunkt stehen.
Caritas-Vorstandssprecher konnte zu der Aktion im Caritaszentrum neben Landrat Bernhard Reuter (SPD) und der Geschäftsführerin der Gesundheitsregion Corina Morys-Worthmann zwölf Auszubildende begrüßen. „Sie üben ihren Beruf mit viel Herzblut, Leidenschaft und hoher Verantwortung aus“, wandte er sich an die Auszubildenden. Sie würden mit ihrem Beruf viel Gutes tun, da es sich um einen Beruf am Menschen handele. Die Caritas betreue derzeit 1150 alte Menschen im Untereichsfeld in Göttingen und Gleichen. „Unsere Altenpfleger sind an 365 Tage für sie da“, sagte er. Dies sei nicht selbstverständlich, aber gesellschaftlich eine Notwendigkeit. Regenhardt erinnerte auch daran, dass insbesondere im ländlichen Raum die Versorgung alter und pflegebedürftiger Menschen oftmals nicht mehr sichergestellt werden könne.
Einstieg über FSJ
Ein Großteil der Auszubildenden der Caritas ist nach eigenen Angaben über ein sogenanntes Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) zu der Ausbildung gekommen. Bei der Entscheidung hierfür habe oftmals der persönliche Kontakt zu den Menschen eine Rolle gespielt. Derzeit gebe es bei der Caritas acht FSJler. Die Vergütung während der Ausbildung erfolge Tarif orientiert. So erhalte ein Auszubildender im ersten Lehrjahr 1140 Euro brutto, im dritten dann 1303 Euro brutto.
Enorme Verantwortung für die Menschen
Landrat Reuter erklärte, dass die Schwierigkeiten und Probleme sowie die Herausforderungen der Altenpflege nicht vergessen werden dürfen. „Der Bedarf an Pflegekräften in unserer Gesellschaft steigt“, sagte Reuter. Die Altenpfleger und auch die Auszubildenden in diesem Beruf hätten eine enorme Verantwortung für menschliches Leben. Auch wenn Geld eine Rolle spiele, so sei dies nicht alles, was zähle, sondern auch, dass was die Pfleger für die Menschen leisteten, sei wichtig, sagte Reuter zu den Auszubildenden. Morys-Worthmann berichtete darüber, welche Projekte die Gesundheitsregion für verschiedene Alters- und Berufsgruppen anbietet.
Doppeldienste als Belastung
Carmen, die sich im zweiten Lehrjahr befindet, hat, bevor sie sich für die Ausbildung entschieden hat, nicht nur einen Angehörigen mitgepflegt, sondern auch mehrere Praktika absolviert. „Man sieht was anderes und bekommt ein Lächeln von den Menschen geschenkt“, nennt sie die positive Seite ihres Berufes. Als anstrengend empfindet sie die sogenannten Doppeldienste. Diese sind auch für Lea anstrengend, der es dann oftmals auch schwerfalle, ihren Haushalt noch hinzubekommen. „Ich bin zur Altenpflege gekommen, weil meine eigentlich begonnene Friseurlehre dann doch nichts für mich war, ich, aber auch nicht, ohne was da stehen wollte“, berichtete sie. Zunächst habe sie ein Praktikum und anschließend ein FSJ absolviert. Hierbei sei sie zunächst im Lorenz-Werthmann-Haus tätig gewesen.
Fehlende Zeit als Problem
Als ein großes Problem in ihrem Beruf sehen die Auszubildenden die fehlende Zeit für die Menschen, denn aufgrund des vorhandenen Personalmangels haben sie die jeweiligen Aufgaben vor Ort, innerhalb einer bestimmten Zeit zu erfüllen. „Da ist man schon froh, wenn man sich mal die Zeit nehmen kann, einem Patienten, der keine Angehörigen hat, einen Moment länger zuzuhören. Je nach Länge einer Tour müssen die Pfleger zwischen sechs und 20 Patienten betreuen.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf herstellen
Auch Regenhardt weiß um den vorhandenen Personalmangel in der Altenpflege. „Deshalb orientieren wir uns bei der Bezahlung am Tarif und zahlen unseren Mitarbeiten auch ein 13. Monatsgehalt“, erklärte er. Zudem werde versucht, dass es den Mitarbeitern gelinge, Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren, dafür gebe es beispielsweise einen verlässlichen Dienstplan. Denn mit Hinblick darauf, dass die Gesellschaft immer älter werde, sei es auch weiterhin notwendig, dass junge Menschen sich zu einer Ausbildung in der Ausbildung entscheiden.
Von Vera Wölk