Wie soll der neue ZOB in Duderstadt aussehen?
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Zentraler Omnibusbahnhof in Duderstadt
© Quelle: Eichner-Ramm
Duderstadt. „Der ZOB ist überfällig“, so Duderstadts Bürgermeister Wolfgang Nolte (CDU). Stadtentwicklungsausschuss und Ortsrat stimmten dem Entwurf für eine Neugestaltung des Busbahnhofes zu. Dieser bildet die Grundlage für einen Förderantrag, der bis Ende Mai gestellt werden müsse, wolle man nicht ein Jahr verlieren.
Erste Überlegungen zur Umgestaltung des Zentralen Ombibusbahnhofes (ZOB) in Duderstadt gab es bereits 2012. Damals wurde das Thema nicht weiter verfolgt, die Pläne landeten in der Schublade. Wieder aufgegriffen wurde das Thema wieder, nachdem die Grünen und die Wählergemeinschaft Duderstädter Bürger (WDB) entsprechende Anträge stellten. Seit Beginn des Jahres nimmt das Projekt nun Fahrt auf. Auf Basis der 2012 erarbeiteten Varianten wurden vom Ingenieurbüro SHB vier mögliche Varianten vorgestellt, wie sich das Areal umgestalten ließe. Dazu gab es inzwischen auch einen regen Gedankenaustausch – und einige Ideen, Anregungen und Wünsche sind zusammengetragen worden. Unter anderem hatte es im Rathaus eine Präsentation vor Vertretern aus Politik, Behörden, Verbänden und anderen gegeben.
Vorzugsvariante vorgestellt
Daraus hat SHB zusammen mit der Stadtverwaltung eine Vorzugsvariante entwickelt, erläuterte Bauamtsleiter Johannes Böning während der gemeinsamen Sitzung von Stadtentwicklungsausschuss und Ortsrat Duderstadt am Donnerstag. Diese soll samt der ersten groben Kostenschätzung jetzt Grundlage für den Förderantrag bilden, denn die Antragsfrist endet am 31. Mai. Dahinter stehe ein Riesenfinanzpaket, machte Bürgermeister Nolte klar. Und auch wenn weder Nolte noch Böning sich auf konkrete Summen oder Förderquoten festlegen konnten – für den eigentlichen ZOB seien bis zu 75 Prozent Förderung möglich, so Böning. Außerdem könnten eventuell auch für weitere Teile des Konzeptes Mittel aus anderen Töpfen beantragt werden. Der Bürgermeister sagte: „Wir versuchen die Höchstförderung zu bekommen. Dabei ist es sicher kein Nachteil, dass wir noch Zunftsvertragsgemeinde sind“. Er würde sich wünschen, dass Duderstadt etwa zwei Drittel des Gesamtvolumens an Unterstützung bekäme.
Die aktuelle Kostenschätzung geht von einer Brutto-Summe in Höhe von 5.243.531 Euro aus. Darin seien aber noch keine Planungskosten für die Ausführungsplanung enthalten. Auch das Verlegen von Ver- und Entsorgungsleitungen oder des Gewässerlaufs des Sandwassers seien noch nicht berücksichtigt.
Acht Stellplätze für Linienbusse
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Entwurfsplanung für die Neugestaltung des ZOB in Duderstadt als Grundlage für den Förderantrag. Foto: SHB/Stadt Duderstadt
Böning erläuterte dem Gremium kurz die Kernpunkte der sogenannten Vorzugsvariante. Acht Stellplätze für Linienbusse seien zwingend notwendig. Im Entwurf sind diese um die eigentliche quadratische ZOB-Fläche im Bereich des derzeitigen Parkplatzes herum angeordnet. Vier zusätzliche Busstellplätze, etwa für Reisebusse, soll es wie bisher am Westerstieg geben.
Dort, wo sich derzeit noch private Garagen befinden, sieht der Planungsentwurf fortan 152 Parkplätze, 18 Park-and-Ride-Plätze und Carsharing sowie Ladeinfrastruktur vor. Direkt vor der Volksbank soll eine Reihe an Stellplätzen erhalten bleiben, entlang des Walls sollen überdachte Fahrradbügel sowie Lademöglichkeiten für E-Bikes Platz finden. 58 neue Pkw-Parkplätze schließen sich südlich an die Reisebus-Stellflächen an, wobei dort auch Erweiterungsoptionen für bis zu 84 Plätze möglich wären. Die Stellplätze sollen möglichst eine Breite von 2,80 Metern haben und damit breiter als bisher werden. Ersatz für einen Teil der Garagen soll es am Westerstieg gegenüber der Volksbank geben.
Wallunterquerung breiter und höher
Die erarbeitete Vorzugsvariante sieht außerdem eine bessere Wallunterquerung zum Sachsenring vor. Die gegenwärtige Situation sei auf jeden Fall unbefriedigend, so wurde in der Vergangenheit von allen Seiten betont. Die Durchfahrt hat derzeit 6,35 Metern Gesamtbreite und eine Höhe von maximal 3,20 Metern. Künftig sollen Fahrbahn und Fußweg zusammen mindestens zehn Meter messen und die Durchfahrtshöhe etwa 4,50 Meter betragen. Über eine Walltreppe soll außerdem der Zugang vom Wall zum Westerstieg ermöglicht werden.
Mini-Kreisel am Sachsenring
Schließlich könnte an der Einmündung des Westerstiegs zum Sachsenring ein „Mini-Kreisel“ die Zufahrt zum ZOB optimieren, erläuterte Böning die Überlegungen. 14 Meter Durchmesser plus vier Meter Fahrbahnbreite würden ausreichen.
Wie am Ende Gebäude, Wartebereich und ähnliches im Innern der ZOB-Busstellplätze gestaltet wird, sei noch völlig offen, so wurde betont. "Wenn wir den Antrag jetzt so auf den Weg geben, können wir immer noch an verschiedenen Stellschrauben drehen", machte Böning klar, es handle sich erst um eine Entwurfsplanung. Betont wurde von verschiedenen Seiten, dass der ZOB-Spot der aufsuchenden Jugendarbeit auch beim neuen ZOB einen Platz finden soll. Und der stimmten sowohl Ortsrat als auch städtischer Fachausschuss einstimmig zu.
Von Britta Eichner-Ramm
GT/ET