Forum Wissen: Meilenstein für letzte Etappe
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/Q2WBPTBDKU43VNUYJX3MVBNGYM.jpg)
Marie Luisa Allemeyer, Direktorin der Zentralen Kustodie der Universität Göttingen, zeigt die Pläne für die Ausstellungsräume im Forum Wissen.
© Quelle: Angela Brünjes
Göttingen. Rückbau und Sanierung des ehemaligen Zoologischen Instituts der Universität Göttingen sind abgeschlossen, am Montag, 24. September, beginnt der Umbau des Gebäudes zum Forum Wissen. Für Projektleiterin Marie Luisa Allemeyer ist das ein ebenso wichtiger Schritt wie die Entscheidung der sogenannten Gestalterauswahl: Das Stuttgarter Atelier Brückner hat den Zuschlag erhalten, die Ausstellung zu konzipieren, die Mitte 2020 eröffnet werden soll.
Das alte Institutsgebäude – eine Bildergalerie
„Damit ist jetzt ein Riesenschritt getan, ein Meilenstein“, beurteilt Allemeyer den dritten Schritt im Realisierungsplan nach Grobkonzept von 2016 und der Erstellung des mit der Agentur „Exponauten“ entwickelten Konzepts zu den Ausstellungsbereichen von „Köpfe, Blicke, Perspektiven“ bis zum letzten Kapitel „Die Bibliothek“. Alles ist darauf ausgerichtet, das 1877 als Naturhistorisches Museum der Universität Göttingen und später vom Institut für Zoologie genutzte Gebäude an der Berliner Straße zum Wissensmuseum zu machen.
Atelier Brückner aus Stuttgart übernimmt
Das Projekt der Universität findet Interesse. Um die Gestaltung haben sich 18 Agenturen beworben. "Es sind die Besten, die es in Deutschland gibt. Das hat mich sehr gefreut", erklärt Allemeyer. Es ist eine Bestätigung für den eingeschlagenen Weg. Und aufgrund der Qualität der Bewerber, sei es nicht leicht gewesen, sich zu entscheiden: Das Atelier Brückner habe überzeugt, die darzustellenden Schwerpunkte von Wissenschaft und Lehre und die Exponate aus den Sammlungen der Universität verständlich zu vermitteln und Begriffe in der Darstellung zu übersetzen.
Das Team aus Stuttgart hat darin Erfahrung und stellt es unter Beweis im Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz, Filmmuseum Frankfurt, Ethnologischen Museum Genf, Bach-Haus Eisenach und in der Ethnologischen Sammlung Rautenstrauch-Jost in Köln sowie mit starkem Akzent auf Wissensvermittlung im Energeticon Alsdorf.
Die Stuttgarter beginnen mit ihrer Arbeit am 1. Oktober. Eine Woche zuvor beginnen die Bauarbeiten. Der neu zu bauende Mittelflügel wird „das Herzstück des Forums Wissen mit dem Objektlabor.“ Der gläserne, begehbare Kubus wird innen für Lehr- und Forschungsveranstaltungen genutzt und ist von außen zu besichtigen: In seinen Fensterkassetten werden Sammlungsobjekte ausgestellt. Im Obergeschoss wird Platz für den „Salon“ sein, dem Ort, wo Veranstaltungen den Austausch von Wissenschaft und Gesellschaft ermöglichen sollen. Darüber, im zweiten Obergeschoss, ist geplant, das Zoologische Museum unterzubringen.
Im Gegensatz zum Altbau wird der neue Mittelflügel mit 160 Quadratmetern pro Etage durch viele Fenster helle Räume haben. Allemeyer: „Der Mittelflügel wird als moderner Anbau sichtbar als neues, ganz anderes Gebäude, das sich architektonisch nur an dem alten Gebäudeteil orientiert.“
Historische Dielen aus Holz
Im Altbau haben die Bauvorarbeiten indessen alte Holzdielen zutage gefördert, die unter Linoleumbelägen verborgen waren und dort seit Anbeginn liegen. „Es sieht so aus, als ob wir einen großen Teil der historischen Dielen erhalten können“, erklärt Allemeyer. Eine Zwischendecke allerdings, die wohl nach Bombenschaden im Zweiten Weltkrieg mit einfachen Mitteln eingezogen worden war, ist abgängig. Zwischen zwei Geschossen klafft eine große Lücke, die die hohen Räume erst Recht verdeutlicht.
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von YouTube, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.
Im Nordflügel mit dem großen Hörsaal im oberen Bereich ist außerdem das Tagungszentrum geplant. Derzeit wird auch die Einrichtung eines Planetariums dort erwogen und die Unterbringung einer Serviceeinrichtung von Universität und Wirtschaft.
Grundsteinlegung mit Thümler und Oppermann
Bei der Grundsteinlegung für das Forum Wissen, Berliner Straße 28, am Montag, 24. September, ab 11 Uhr werden Universitätspräsidentin Ulrike Beisiegel und Marie Luisa Allemeyer, Direktorin Zentrale Kustodie, den Gästen das Projekt vorstellen. Erwartet werden Niedersachsen Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU) und der Göttinger SPD-Bundestagsabgeordnete und Vizepräsident des Deutschen Bundestages Thomas Oppermann.
Kosten für das Forum Wissen
Die Kosten für die Sanierung und den Umbau des Gebäudes sowie die Ausstellungseinrichtung betragen insgesamt 28,8 Millionen Euro. Nach Angaben der Universität Götingen sind zwei Drittel davon gesichert: 3,7 Millionen Euro Eigenmittel und 10 Millionen Euro Bundesmittel. Weitere rund 1,7 Millionen Euro werden durch Stiftungen, regionale Unternehmen und Privatspender bereitgestellt. Dazu gehören unter anderem die Otto Bock HealthCare GmbH, AKB Stiftung, KWS SAAT SE, Sartorius AG, Symrise AG, tedox KG, Stiftung Niedersachsen, THIMM Group GmbH & Co. KG und Mahr GmbH. Die Niedersächsische Sparkassenstiftung und die Sparkasse Göttingen unterstützen das Projekt mit 500000 Euro. 2,9 Millionen Euro Landesmittel sind bewilligt, weitere 2 Millionen Euro sind beantragt. pug
Von Angela Brünjes
GT/ET