Die Mitglieder des Schützenvereins Niedernjesa wollten mit einer Veranstaltung gezielt Kinder für den Schießsport begeistern. Und weil das gelungen ist, ist jetzt das Vereinsleben ein anderes.
Niedernjesa.Mathematik ist zum Schießen. Das ist keine Frage der Zu- oder Abneigung zur Algebra. Das ist ein Angebot. Die moderne Technik macht es möglich. Wenn beim Schützenverein Niedernjesa der Nachwuchs zusammen kommt, steht den Mädchen und Jungen an einem hochmodernen Schießstand Software zur Verfügung, die das Hobby Schießsport zu ganz neuen Möglichkeiten führt. Und Rechenaufgaben einbezieht. Kurzum: Die richtigen Ergebnisse werden auf Kimme und Korn genommen, wenn sie in computererzeugten Luftballons aufsteigen.
Im Sommer hatte der Schützenverein um seinen Vorsitzenden Jörg Wieland eine Art Schnuppertag angeboten. Der war auch auf Kinder ausgerichtet, schließlich ist die Nachwuchsgewinnung für jeden Verein wichtig. „Anna, wie viele hatten sich damals angemeldet“, wendet sich Wieland an Anna Emme. Die 22-Jährige ist nicht nur eine supergute Schützin (wie Wieland hinter Annas Rücken per Daumen nach oben versichert), seit einigen Monaten hat sie eine zusätzliche Aufgabe. Nach dem Schnuppertag kamen zehn Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren zum Verein – und blieben auch. Und es kamen weitere hinzu. 15 sind es jetzt. Die wollen betreut und trainiert werden. Da immer nur zwei Schützen auf dem Schützenstand sein dürfen, müssen die anderen – salopp gesagt –bei Laune gehalten werden. „Dazu hatten wir uns vorher nie Gedanken gemacht“, räumt Elke Emme ein.