Der Gedanke, in der dunklen, nassen Tiefe plötzlich auf eine Leiche zu stoßen, dürfte vielen Menschen erschreckend erscheinen. Am Wochenende bargen Northeimer Taucher einen Toten aus dem Rosdorfer Baggersee. Zugleiter Stefan Junge berichtet von ihrer Arbeit.
Niedernjesa/Northeim. "Man macht sich auf der Anfahrt seine Gedanken", sagt Stefan Junge. Der Zugführer des 1. Zuges Wasserrettung in der Kreisfeuerwehr Northeim steht an der Spitze von 20 Tauchern. Einige von ihnen waren am Wochenende am Rosdorfer Baggersee im Einsatz und fanden die Leiche des vermissten 25-Jährigen – in 16 Metern Tiefe. Ein belastender Einsatz.
Auf dem Weg zum Einsatzort spreche man innerhalb des Teams viel miteinander, erklärt Junge. Denn im Hinterkopf habe man folgendes Szenario: Man taucht im trüben Wasser, hat niemanden direkt bei sich und stößt plötzlich auf eine Wasserleiche, die aus dem Dunkel auftaucht. Das sei ein Erlebnis, bei dem sich schnell einmal Panik im Kopf ausbreiten könne, sagt Junge.