Jüdische Zeitzeugen berichten über Verfolgung
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"Wir sind Juden aus Breslau": Szene mit Zeitzeuge aus dem Workshop zur Filmproduktion.
© Quelle: r
Friedland. Die Alten erzählen den Jungen aus einer Zeit, als sie in deren Alter waren. Als Juden wurden sie verfolgt, nach dem Krieg bauten sie sich ein neues Leben im Ausland auf und wurden Künstler, Publizisten und Wissenschaftler. Manche mussten fliehen oder ins Exil gehen, einige überlebten das Konzentrationslager Auschwitz. Der Heimat endgültig beraubt, entkamen sie und bauten sich in den USA, England, Frankreich, und auch in Deutschland ein neues Leben auf. Manche von ihnen haben bei der Gründung und dem Aufbau Israels mitgewirkt. Die letzte Überlebende des Mädchenorchestors in Auschwitz, Anita Lasker-Wallfisch, ist unter den 14 Zeitzeugen. Sie hatte am Holocaust-Gedenktag im Januar im Bundestag eine vielbeachtete Rede gehalten.
Flüchtlingsthema ist politisch relevant
„Ein Film von großer Brisanz, der ein eindringliches Zeichen setzt gegen stärker werdende nationalistische und antisemitische Strömungen in Europa“, sagt Eva Völker vom Museum Friedland. Der Film zeige, wohin die katastrophale Abschottungspolitik gegenüber Geflüchteten führt. Vorstellungsbeginn ist um 19 Uhr. Danach wird es eine Diskussion mit der Regisseurin Kaper, die ihren Film in Israel gezeigt hat. Die Veranstaltung erfolgt in Kooperation mit dem Grenzdurchgangslager Friedland, das auch heute noch regelmäßig jüdische Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion aufnimmt. Der Dokumentarfilm habe einen besonderen Bezug zur Arbeit des Museums, erläutert Völker.
Interessierte können sich bis Dienstag, 15. Mai, unter Telefon 05504 / 8056 200 oder per Email unter veranstaltungen@museum-friedland.de anmelden. Der Eintritt kostet 5 Euro und ermäßigt 3 Euro, mit dem Kulturticket ist er kostenlos.
Von Julian Habermann
GT/ET