Obernfeld und Rollshausen planen neue Kita
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Obernfelds Bürgermeister Karl-Bernd Wüstefeld auf dem Grundstück zwischen Pfarrheim und Pfarrhaus, auf dem die neue Kita entstehen soll.
© Quelle: Eichner-Ramm
Obernfeld/Rollshausen. Für verschiedene Projekte der Mitgliedsgemeinden hatte die Samtgemeinde Gieboldehausen Mittel aus dem Städtebauförderungsprogramm "Kleine Städte und Gemeinden – überörtliche Zusammenarbeit und Netzwerke" beantragt. Rund 1,5 Millionen Euro wurden für drei Projekte bewilligt, was etwa 85 Prozent der beantragten Fördergelder entspricht und sich nach Auskunft von Samtgemeindebürgermeister Steffen Ahrenhold (CDU) in der "Überzeichnung des Programms" begründet. Die unberücksichtigten Fördermittel sollen aber nachgemeldet werden.
Gemeinsamer Neubau beschlossen
Eines der Projekte ist der von den Gemeinden Obernfeld und Rollshausen geplante Neubau einer gemeinsamen Kindertagesstätte für die Kinder aus Obernfeld, Rollshausen und Germershausen. Die Beschlüsse dafür sind in den Gremien beider Gemeinden nach intensiven Beratungen gefasst worden, nachdem die bauliche und räumliche Situation am Kindergarten Rollshausen. Und kürzlich haben sich die Vertreter der Gemeinden und der Samtgemeinde auf eine anteilige Verteilung der bisher bewilligten Zuschüsse geeinigt.
Bis auf dem in der Obernfelder Ortsmitte angedachten Grundstück zwischen Pfarrhaus und Pfarrheim mit den Bauarbeiten für die gemeinsame Einrichtung begonnen werden kann, gibt es noch einiges zu tun, wie die Bürgermeister von Rollshausen, Claus Bode, und Obernfeld, Klaus-Bernd Wüstefeld, betonen. Einig sind sich Bode und Wüstefeld darin, dass jetzt die nächsten Schritte umbesetzt werden müssen. Anfang Februar sei ein Abstimmungsgespräch vorgesehen, sagt Bode.
Neue Kostenschätzung nötig
Eine Grobplanung für das Neubauprojekt war als Bestandteil des Förderantrags eingereicht worden. Ebenso eine erste Kostenschätzung der Gemeinde Obernfeld in Höhe von 1,551 Millionen Euro. Die Schätzung sei allerdings etwa anderthalb Jahre her, gibt Wüstefeld zu bedenken. Aufgrund der Entwicklung der Baupreise soll nun eine neue Kostenschätzung auf den Weg gebracht werden. „Wir gehen von einem Mehrbedarf aus“, sagt der Obernfelder Bürgermeister.
Erhofft hatten sich die beiden Gemeinden einen Zuschuss in Höhe von 66 Prozent für ihr gemeinsames Projekt – also etwas über eine Million Euro. Der Förderbescheid sei zwar ein „Meilenstein“, so Wüstefeld, „denn ohne Förderung wären weder Rollshausen noch Obernfeld in der Lage einen neuen Kindergarten zu bauen“. Dennoch: Dass der Zuwendungsbescheid in Höhe von 885000 Euro nun geringer als erhofft ausgefallen sei, mache für Obernfeld etwa 150000 Euro aus.
Die geplante neue Kindertagesstätte in Obernfeld soll zwei Kindergarten-Gruppenräumen für jeweils 25 Kinder, einen Raum für Krippenkinder, einen Ruheraum und einen Mehrzweckraum bieten. Bevor die Gemeinde Obernfeld, die bei dem Bauherr wäre, aber die Architektenleistungen für den Neubau ausschreiben kann, müssten noch verschiedene rechtliche Voraussetzungen geklärt werden, berichtet Wüstefeld.
Grundstücksverhandlungen mit Kirchengemeinde
Zunächst einmal müsse man sich mit der Kirchengemeinde über einen Kauf den Grundstücks zwischen Pfarrhaus und Pfarrheim einigen. Außerdem sei beim Landesjugendamt zu klären, ob dieses überhaupt den Vorgaben entspreche, etwa was den Flächenbedarf im Außenbereich angeht.
Dann gelte es zu klären, ob ein Bebauungsplan erforderlich ist, so Wüstefeld. Falls ja, dauere das mindestens ein Dreivierteljahr. Und schließlich müssten Verträge ausgehandelt beziehungsweise angepasst werden. Derzeit habe die Gemeinde Rollshausen einen Trägervertrag mit der Kirchengemeinde, nennt Wüstefeld ein Beispiel. Außerdem hätten die beiden Gemeinden zurzeit in einem gemeindlichen Vertrag die Konditionen geregelt, wie der Besuch der Obernfelder Kinder im bestehenden Kindergarten Rollshausen vergütet wird.
Beide Gemeinden haben also in nächster Zeit noch einige Hausaufgaben zu erledigen. Fest steht aber schon jetzt: „Wir haben nur vier Jahre Zeit, dann muss das Projekt abgeschlossen sein“, sagt der Obernfelder Bürgermeister. Grund: Die Fördergelder müssen bis spätestens Ende 2022 abgerufen werden.
Von Britta Eichner-Ramm