„Die Zauberflöte“ in ganz neuem Licht
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Besonders illuminiert: Am 11. August ab 21.30 Uhr soll eine spezielle Nachtvorstellung von Mozarts "Die Zauberflöte" auf der Waldbühne in Bremke zu sehen sein.
© Quelle: r
Bremke / Göttingen. Normalerweise beginnen die Vorstellungen auf der Waldbühne Bremke sonntags um 15 Uhr. Das wird nach der Sommerpause auch wieder so sein: Zwischen dem 5. August und dm 23. September sind acht weitere Aufführungen des Stückes geplant, das in der ersten Saisonhälfte auf viel positive Resonanz gestoßen war.
"Natürlich war uns klar, dass wir ein Risiko eingehen, wenn wir mal kein Grimm-Märchen zeigen", gibt Stiller zu. Doch der Plan sei aufgegangen: Zahlreiche Familien hätten die bisherigen Vorstellungen mit ihren Kindern oder Enkeln besucht. "Das Feedback ist fast ausschließlich positiv", freut sich der Autor, der das Stück nun für eine einzige Vorstellung noch einmal umschreibt: "Wir wollen es etwas verändern und zum Beispiel bestimmte Szenen durch eine besondere Beleuchtung forcieren", erklärt er.
So könne etwa die Königin der Nacht besonders in Szene gesetzt werden. Auch ein paar Dialoge werde er noch anpassen – um einem erwachseneren Publikum gerecht zu werden. Eine „ganz neue Magie“ soll dabei entstehen.
Drei Spots sorgen für Fokussierung
Die Idee einer Nachtvorstellung, die um 21.30 Uhr beginnen und zwei Stunden dauern soll, hat Ricks Mutter und Waldbühne-Regisseurin Silvie Stiller ins Gespräch gebracht. „Ich habe schon länger mit dem Gedanken gespielt“, verrät sie. Für die künstlerische Leiterin des Projekts gehe es darum, dass das Publikum die Waldbühne „einmal anders kennenlernen kann“.
Bei einsetzender Dunkelheit wirke die Bühne besonders mystisch und sphärisch. Und dies wiederum passe bestens zum „Zauberflöte“-Stoff. Einige der vorhandenen Kulissen, Kostüme und Requisiten seien ohnehin beleuchtbar; dies werde man sich für die Nachtvorstellung zunutze machen. Zudem sollen drei Verfolger-Spots eingesetzt werden.
„Damit lässt sich der Fokus der Zuschauer gezielt auf eine Szene lenken“, erläutert Schauspiel-Studentin Rosanne Stiller – Ricks Bruder und Silvies Tochter –, die eine der Hauptrollen spielt. Für die zusätzliche Technik werde erneut die Göttinger Firma Sound & Vision zuständig sein, die sich auch schon um die technische Aufwertung der Bühne vor Saisonbeginn gekümmert hatte.
Größerer Aufwand, höhere Preise
Beleuchtet werden für die Spätvorstellung auch die Zuwegungen zum Zuschauerraum. Hierfür sollen mehrere LED-Schlangen verlegt werden, wie Horst Fädrich, Vorsitzender des Waldbühne-Vereins, erklärt. Sie sollen die vorhandene Beleuchtung ergänzen und zusätzlich auch im Bühnenbild eingesetzt werden.
Wegen des größeren Aufwands werden für die Nachtvorstellung andere Eintrittspreise gelten. Reguläre Tickets sollen 12,50 Euro kosten, ermäßigte Karten 10,50 Euro. Fädrich: „Eintrittskarten wird es für diese Vorstellung vorerst nur im Vorverkauf geben. Sollte es am 11. August noch Restkarten geben, würden wir die Abendkasse öffnen.“
Eltern wollen für Kinder einspringen
Ein paar Hürden mussten Fädrich und seine Mitstreiter während der Vorbereitungen bereits nehmen. So sei es zunächst unklar gewesen, ob die noch nicht erwachsenen Schauspieler des Ensembles nach 21.30 Uhr überhaupt auf der Bühne stehen dürfen. Selbst die zuständigen Behörden hätten im Hinblick auf Jugend- und Arbeitsschutz keine klaren Aussagen treffen können – übrigens ebenso wenig zum Lärmschutz.
Auf den Einsatz von Darstellern unter 16 Jahren werde nun jedenfalls verzichtet. Bemerkenswert sei, dass die Eltern der jüngeren Kinder sofort selbst einspringen wollten. „Daran merkt man einmal mehr, dass aus dem Ensemble ein echtes Team geworden ist“, freut sich Silvie Stiller.
Weitere Informationen im Internet auf waldbuehne-bremke.de. Kartenvorverkauf für die Nachtvorstellung über reservix.de und goeticket.de.
Von Markus Riese
GT/ET