Am Friedhof Klein Lengden, nur 300 Meter vom östlichen Ortsrand könnte eine 40 Meter hohe Mobilfunkanlage gebaut werden. Der Protest einer Bürgerinitiative ist trotz des Wunsches nach besserer Versorgung vehement.
Gleichen. Das emotionalste Thema bei der jüngsten Gemeinderatssitzung Gleichen stand so gar nicht auf der Tagesordnung. Mehrere Bewohner Klein Lengdens, eines der 16 Dörfer in der Gemeinde, brachten in der Einwohnerfragestunde erhebliche Bedenken an der aktuellen Entwicklung für die Mobilfunkversorgung in der Gemeinde vor. Stein des Anstoßes: Die mögliche Errichtung eines 40 Meter hohen Funkmastes an der nördlichen Spitze des Friedhofes Klein Lengden nur rund 300 Meter entfernt von Straßen wie Im Kleien und Im Sieke am östlichen Rand des Dorfes. "Gesundheitsgefährdung durch elektromagnetische Strahlung", "Verschandelung der Landschaft" und "fehlendes Konzept" – vor allem Anja Kettenbeil und Stefan Hinker aus der Bürgerinitiative Funkmast Klein Lengden argumentierten energisch gegen den Standort. Ihr Ziel: Die Standortsuche für einen Sendemast soll weitergehen.
Für die Verwaltung trug Bürgermeister Manfred Kuhlmann (SPD) Gegenargumente vor. Der Bedarf für eine bessere Mobilfunkversorgung in der Gemeinde sowie insbesondere im Ort Klein Lengden sei groß. Die Suche nach einem geeignete Standort dauere schon lange, so viele Termine in einer Sache habe es in der Gemeinde selten gegeben. Aus unterschiedlichen Gründen seien aber diverse Standorte nicht infrage gekommen. Aktuell gebe es eine Einigung zwischen der Telekom und einem Grundstücksinhaber in der Nähe vom Friedhof. „Ein Konzept für die Gemeinde gibt es nicht und kann es auch nicht geben – wir können der Telekom nicht vorschreiben, wo sie ihre Masten aufstellt“, so Kuhlmann weiter. Und Klein Lengdens Ortsbürgermeister Klaus-Werner Hanelt (FWG-BsP) unterstützte die Bedarfsthese mit Verweis auf ein Gespräch mit der Telekom: „Klein Lengden wird vordringlich behandelt, weil die Versorgung am schlechtesten ist.“