In unmittelbarer Nähe zu Wohnhäusern soll in Groß Lengden (Landkreis Göttingen) ein 35 Meter hoher Funkmast gebaut werden. Mehrere Netzbetreiber wollen hier im Rahmen des Weiße-Flecken-Programms für besseren Empfang sorgen. Die Anwohner haben dazu eine klare Meinung.
Groß Lengden. Matthias Heller und Simone Gebauer sind vor wenigen Jahren nach Groß Lengden gezogen, bewohnen dort ihr Traumhaus am Ortsrand mit freiem Blick auf Wiesen und Felder. Doch mit der Idylle könnte bald Schluss sein. Auf dem Nachbargrundstück soll ein 35 Meter hoher Funkmast gebaut werden. Netzbetreiber und Grundstückseigentümer haben die Verträge schon unterschrieben, ein Bauantrag ist gestellt. Das ärgert nicht nur Heller. Mehr als einhundert seiner Groß Lengder Mitbürger sind dazu jetzt auf die Straße – oder besser auf die Wiese – gegangen.
„Für alle Mathematiker unter uns: Wir reden hier von Fichte mal zwei plus fünf“, sagt Gebauer und verweist auf den mächtigen Baum, der vor ihrem Haus steht. Der geplante Mast sei nicht nur von ihrem, sondern von jedem Grundstück des Ortes aus zu sehen. Mehr noch, er werde das Ortsbild prägen. „Wir werden als das Tal mit den zwei Türmen bekannt werden“, fürchtet die Anwohnerin mit Verweis auf den im benachbarten Klein Lengden geplanten Funkmast der Telekom. Auch hier hatte es in der Vergangenheit massive Proteste gegeben. Zwischen den beiden Masten werden 1500 Meter liegen.