„Schneekönigin“ regiert im Sommer
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Probe für das nächste Stück der Waldbühne: Die Schneekönigin.
© Quelle: Niklas Richter
Bremke. Die Bühnenfassung des Hans-Christian-Andersen-Märchens, von dem es einen Disney-Film gibt, stammt von Rick Leander Stiller (20). Der Göttinger Medizinstudent, der 2014 über das Casting im Kauf-Park zum Ensemble kam, lieferte bereits im Vorjahr das Skript. Damals zeigten die Bremker " Die Zauberflöte" von Mozart.
„Andersens Märchen erzählt die Geschichte eines Jungen, der sich an einem teuflichen Zauberspiegel verletzt und unausstehlich wird“, berichtet Stiller. Dann wird der Bube auch noch von der bösen Schneekönigin entführt. Ein Mädchen will ihn retten. Viele aufregende Abenteuer muss es bestehen. So wird es auf seiner Suche von Waldpiraten entführt, Freibeutern, deren Schiff wegen der Schneekönigin auf See eingefroren ist und die nun zu Fuß durch den Wald streifen müssen.
Elfe ärgert sich über Umweltfrevler
In dem Sück kommt auch eine phantasievoll kostümierte Elfe vor, die sich über die Menschen ärgert. Sie verschmutzen ihr zu sehr die Umwelt. Deshalb spielt ihnen die Elfe Streiche. „Ich möchte die Zuschauer auf humorvolle Art dazu bewegen, achtsamer mit der Natur umzugehen“, erklärt Stiller. Es werde viel gelacht in dem zweistündigen Stück für Kinder und Erwachesene, betont er.
Alle Rollen sind doppelt besetzt
Die Rollen hat der Student so gestaltet, dass für alle Altersstufen etwas dabei ist. Die gut 50 Schauspieler – alle Rollen sind doppelt besetzt – sind zwischen vier und 65 Jahren alt. Stiller kommt dabei seine jahrelange Waldbühnen-Erfahrung zugute. Feedback bekam er in den fünf Monaten, in denen er das Skript verfasste, vor allem von seiner Mutter, Silvie Stiller. Sie führt seit 2017 in Bremke die Regie.
Die Schneekönigin: Probe auf der Waldbühne Bremke
Der Waldbühnen-Verein Bremke inszeniert in dieser Saison das Stück "Die Schneekönigin".
Auch Ricks Schwester, Rosanne Gianna Stiller, bringt sich ein. Sie hat die vier Songs komponiert, die auf der Bühne live gesungen werden. Zudem spielt sie die Schneekönigin – als einzige hauptberufliche Schauspielerin. Stiller studiert seit drei Jahren in Paris Schauspiel. Im Juni macht sie ihr Examen.
Schwarzer Federschmuck für die Raben
„Wir üben seit Mitte Januar“, berichtet die Regisseurin. Die letzten beiden Wochen seien immer „reiner Stress“. Wachsam wie ein Luchs achtet sie darauf, dass keines der vielen Kinder etwas isst, wenn es ein Kostüm trägt. Die ausgefallenen Garderoben sollen nicht schon vor der Premiere in die Reinigung.
Tiefschwarzen Federschmuck tragen zum Beispiel die beiden imposanten Raben, eine Paradeuniform der Hofmarschall. Das Bühnenbild zeigt schneebedeckte Berge und ein Iglu. „Wir holen den Winter im Sommer nach Bremke“, meint Horst Fädrich, der Vorsitzende des Fördervereins.
Viel Arbeit hat dem Ensemble und seinen 16 Helfern im vergangenen Jahr Sturm Friederike bereitet. Das Unwetter entwurzelte Bäume im angrenzenden Wald. Einge stürzten auf das Gelände der Waldbühne und zertrümmerten Zäune und das Toilettenhäuschen. "Die Spendenbereitschaft unserer Fans war großartig", freut sich Fädrich. So ließen sich alle Schäden beseitigen. Frisch gestrichen wurden in diesem Jahr, in dem die Bühne 70-jähriges Bestehen feiert, die Verkaufsbuden.
Weg soll gepflastert werden
2020 soll der geschotterte Weg hinauf zur Bühne für 45.000 Euro gepflastert werden. Dann können auch Rettungswagen hinauffahren. Der Verein, der 5000 Euro der Kosten selber trägt, setzt auf Fördergelder aus dem Leader-plus-Programm. Die Gemeinde Gleichen und der Landkreis steuern jeweils 4000 Euro bei. Sie tragen dem Publikumserfolg Rechnung. 7000 Menschen im Schnitt im Laufe eines Jahrs das Theater, das 750 Sitzplätze bietet.
Termine und Sommerpause
Das neue Stück der Waldbühne Bremke, „Die Schneekönigin“ nach Hans Christian Andersen, feiert am Sonntag, 12. Mai, Premiere. Die sonntäglichen Aufführungen beginnen immer um 15 Uhr. Einlass ist um 14 Uhr. Die Inszenierung gibt es am 19. und 26. Mai, am 2., 9., 16., 23, und 30 Juni sowie am 7. Juli zu sehen. Nach der Sommerpause stehen Vorstellungen am 4., 11., 18. und 25. August, sowie am 1., 8., 15., 22. und 29. September auf dem Programm. Wetterbedingt kann es zu Ausfällen im Spielplan kommen. Die Waldbühne informiert darüber tagesaktuell auf ihrer Facebook- und Webseite. Beim Ausfall behalten die Karten der Vorstellung ihre Gültigkeit. www-waldbuehne-bremke.de
Von Michael Caspar