15 rechtsgerichtete Demonstranten in Göttingen
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Eine rechtsgerichtete Gruppe rund um Jens Wilke trifft sich am Bahnhof und fährt unter Polizeibewachung mit dem Bus nach Geismar in die Danziger Straße, Ecke Elbinger Straße, um dort eine Kundgebung abzuhalten. Der Bereich ist für den Fahrzeugverkehr gesperrt und wird umgeleitet.
© Quelle: Christina Hinzmann
Göttingen. Gegen 14 Uhr haben sich am Montagnachmittag um die 15 Menschen am Bahnhof versammelt. Für die Polizei etwas zu früh: „Für 16.30 bis 18 Uhr ist eine Kundgebung in der Elbinger Straße Ecke Danziger Straße von der Stadt genehmigt worden“, sagte Jasmin Kaatz, Pressesprecherin der Polizei Göttingen.
Laut Dominik Kimyon, Pressesprecher der Stadtverwaltung, habe "eine Privatperson" die Kundgebung angemeldet. Diese Privatperson war Jens Wilke, der Gründer des rechtsextremen "Freundeskreis Thüringen / Niedersachsen". Wilke steht im Verdacht, mit weiteren Beschuldigten eine kriminelle Vereinigung zu bilden.
Mit dem Bus ins Wohngebiet
Zusammen mit seinen Anhängern bestieg er in Göttingen einen Bus zum Kundgebungsort in der Elbinger Straße / Ecke Danziger Straße – also mitten im Wohngebiet. Grund dafür soll der dort lebende Ulrich Eberhardt sein, der auf seinem Blog „hirtlitschka“ kritische Beiträge zu Wilkes Aktivitäten verfasst hat.
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Danziger Straße, Ecke Elbinger Straße: Kundgebung.
© Quelle: Christina Hinzmann
„Im März 2017 war Wilke schon einmal mit einer Gruppe hier vor meinem Haus – zur Einschüchterung“, so Eberhardt. Dieses Ziel habe Wilke aber nicht erreicht. „Seitdem habe ich mehr meiner Nachbarn kennen gelernt und viele unterstützen mich“, sagt der Blogger, den Göttinger Demonstrationsbesucher auch als den „Maler“ kennen:
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15 bis 20 Teilnehmer laut der Polizei
Laut dem linksgerichteten Medienkollektiv "Links Unten Göttingen" sprach auf der Kundgebung neben Wilke auch Dieter Riefling, ein Neonazi aus Hildesheim. Die Polizei schätzte die Teilnehmer auf 15 bis 20 Personen. Zur jüngsten Demonstration von Jens Wilke in Göttingen waren nur sechs Demonstranten erschienen.
Die Demonstranten hinter dem Banner „Antideutsche Hetze beim Namen nennen!“ vor Eberhardts Haus bekamen laut der Polizei schnell Besuch von etwa gleich vielen Gegendemonstranten. Alles sei friedlich gelaufen.
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Die Polizei hat großräumig abgesperrt und den Verkehr umgeleitet.
© Quelle: Christina Hinzmann
„Wir haben großräumig abgesperrt, von der Reinhäuser Landstraße bis auf Höhe Königsberger Straße wird der Verkehr bis auf den ÖPNV umgeleitet“, sagte Kaatz. Gegen 16.18 Uhr zog die Gruppe um Wilke per öffentlichem Nahverkehr zurück zum Bahnhof, wo sie gegen 17.30 Uhr einen Zug Richtung Einbeck nahmen.
Von Lea Lang