Aus Friedland nach Göttingen: Gemälde geflüchteter Frauen werden in Göttinger Kirche gezeigt
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Ausstellung "I Feel" in der Nissenhütte des Grenzdurchgangslagers Friedland.
© Quelle: Christina Hinzmann
Göttingen/Friedland. Die Sonderausstellung „I FEEL“ des Museums Friedland und des Bündnisses „Niedersachsen packt an“ geht auf Reisen. Sie wird ab dem 31. März für drei Wochen in der Göttinger evangelischen Marienkirche gezeigt, teilte das Museum am Donnerstag mit. Die Schau umfasst elf Gemälde auf Leinwand. Jeweils eine Hälfte des Bildes wurde von einer geflüchteten Künstlerin, die andere Hälfte von einer Malerin ohne Fluchtgeschichte gemalt.
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Im Winter 2016 malte die Sudanesin Khadija Rachid als Teilnehmerin eines Workshops des Museums Friedland für die Bewohner des benachbarten Grenzdurchgangslagers ein halbes Frauenportrait in Schwarz-Weiß. Dieses Bild zog dem Museum zufolge wenige Monate später eine ehrenamtliche Mitarbeiterin des Museums in seinen Bann. Sie habe die Gedanken spüren können, die Khadija Rachid beim Malen bewegt hatten. Dieses Gefühl der Verbundenheit - „I feel her“ - habe die Mitarbeiterin dazu motiviert, das Porträt zu vollenden.
Von dieser Idee des Dialogs in der Sprache der Kunst überzeugt, konnte das Museum weitere Geflüchtete, die über das Lager Friedland nach Deutschland kamen sowie deutsche Künstlerinnen für „I FEEL“ gewinnen. In der Folge entstanden die übrigen zehn Gemälde.
Coronabedingt war „I FEEL“ bisher nur virtuell zugänglich. In der Marienkirche feiert die Ausstellung ihre Premiere für das breite Publikum. Die Kirche ist täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Die Ausstellung „I FEEL“ kann auch weiterhin in einem virtuellen Rundgang besucht werden (www.museum-friedland.de/sonderausstellung).
Von epd