Geplant war eine Kundgebung am bundesweiten Aktionstag für bezahlbaren Wohnraum. Statt Redebeiträgen kam es dann am abgeriegelten Wohnkomplex an der Groner Landstraße zu Gewalt.
Göttingen. Vor dem unter Corona-Quarantäne stehenden Wohnkomplex an der Groner Landstraße ist am Sonnabend eine Solidaritätskundgebung für die Bewohner eskaliert. Demonstrationsteilnehmer weigerten sich, das Areal vor dem Hochhaus zu verlassen, Hausbewohner bewarfen Polizisten mit Flaschen, Stühlen, Stangen und weiteren Gegenständen. Mehrere Beamte wurden nach Angaben von Polizeisprecherin Jasmin Kaatz verletzt, Verstärkung aus Braunschweig angefordert und von einem dort laufenden Demonstrationseinsatz abgezogen. Bürgerstraße, Berliner Straße und Groner Landstraße waren stundenlang gesperrt.
Begonnen hatte alles noch sehr ruhig. Die Basisdemokratische Linke als Veranstalter wollte sich mit weiteren Initiativen am bundesweiten Aktionstag „Shut Down Mietenwahnsinn – Sicheres Zuhause für alle“ beteiligen, verlegte den Versammlungsort kurzfristig vom Wilhelmplatz zum Platz vor dem Freigeist-Hotel, für den allerdings keine Genehmigung erteilt wurde. Dort trudelten zunächst nur vereinzelte Demoteilnehmer ein, dann wuchs die Menge auf mehr als 100 Menschen an. Alle trugen regelkonform Schutzmasken – auch mit Antifa-Logo.