Bombenräumung in Göttingen
Als die Göttinger Weststadt am Tag nach den Bombensprengungen erwacht, ist es erstmal ruhig. Anwohner kehren zurück, wenige Autos fahren. Aber aus den Seitenstraßen kommen einzelne Bombentouristen – Menschen, die nach Splittern suchen.
Göttingen. Die Bewohner des Evakuierungsbereichs in der Göttinger Weststadt kehren seit Sonntagfrüh zurück in ihre Häuser. Viele treten den Heimweg schon in den Nacht- und Morgenstunden an, um direkt zu sehen, ob Schäden entstanden sind. Aber es kommen auch einige vermeintliche Spaziergänger – auf der Suche nach Bombensouvenirs.
Die Splitter der fünf am späten Sonnabendabend kontrolliert gesprengten 500-Kilo-Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg liegen überall. Ein Paar kommt gegen halb 9 aus dem Narzissenweg, in der Hand des Mannes drei große Splitter mit scharfen Kanten. „Die lagen da vorne vor den Häusern“, sagt er. Es klingt glaubhaft – die Absperrung zwischen Narzissenweg und Leineradweg ist eine der standhaftesten, zu Baken und Bauzäunen blockiert auch eine Metallplatte den Durchgang.