Land versäumt Terminverschiebungen
Ärger am Mittwoch vor dem Corona-Impfzentrum Siekhöhe in Göttingen: Dutzende Senioren mussten lange anstehen, bevor sie ihre Impfung bekamen – obwohl sie alle einen Termin hatten. Offenbar hatte es Probleme bei der Terminorganisation des Landes gegeben. Die Stadtverwaltung will nun vorsorgen.
Göttingen. Eine lange Warteschlange hat sich am Mittwoch, 3. März, vor dem Impfzentrum Siekhöhe der Stadt Göttingen gebildet: Viele Senioren brauchten für ihren Corona-Impftermin deutlich länger als geplant. Auf dem Parkplatz vor dem Zentrum in Grone standen die Impfwilligen von der Eingangstür bis zum Eingangstor. „Eine Situation, die frustriert“, berichtet Matthias Fleischer. Der Göttinger war mit seiner impfberechtigten Mutter vor Ort. Die Wartezeit für die Senioren, fehlende Sitzmöglichkeiten und das Verhalten einzelner Ordnungskräfte bezeichnet Fleischer als „zynisch und menschenverachtend.“
Die Organisation am Mittwoch bezeichnet Fleischer als „Debakel“. Parkplätze seien Mangelware gewesen, in der Warteschlange hätten, schätzt der Göttinger, bis zu 100 Menschen auf 200 Metern Länge gestanden – auch deshalb, weil für die Meisten von ihnen schlicht keine Sitzgelegenheiten zur Verfügung gestanden hätten. Seine Mutter, 90 Jahre alt und schwerbehindert, habe das an ihre Grenzen gebracht, berichtet Fleischer. Auf dem Heimweg – dreieinhalb Stunden nach ihrem eigentlichen Impftermin – habe sie am ganzen Körper gezittert vor Anstrengung. „Für mich liegt das nahe am Tatbestand einer Körperverletzung“, klagt Fleischer.