Die Jugendherbergen werden von der Corona-Krise hart getroffen. Besonders die fehlenden Klassenfahrten stoßen die Betreiber in ein finanzielles Loch. Auch in Göttingen ist die Lage nicht besonders rosig.
Göttingen. Keine Klassenfahrten, keine Gruppenreisen, keine Einnahmen: Die Corona-Krise hat die Jugendherbergen in Niedersachsen schwer getroffen. Da Jugendherbergen kein finanzielles Polster haben – als gemeinnützige Vereine dürfen sie keine Rücklagen bilden – stehen viele Häuser vor dem Ruin. In Göttingen ist die Lage ebenfalls dramatisch, wie René Petat, Leiter der Jugendherberge am Habichtsweg, erläutert.
„Wir bräuchten Liquiditätshilfe“, sagte er während eines Besuchs des Bundestagsabgeordneten Jürgen Trittin (Grüne). Derzeit könne das Haus geöffnet bleiben, bis zu den Herbstferien lägen noch einige Buchungen vor. Doch was geschieht danach? „Wir stehen derzeit mit dem Rücken noch einen Meter vor der Wand, aber nach den Herbstferien werden wir Probleme bekommen“, meint Petat. Die Arbeit sei momentan „ein sehr schweres Brot“. „Wir versuchen, jeden Euro umzusetzen, den wir kriegen können.“ Die Klassenfahrten würden etwa 80 Prozent des Geschäfts ausmachen – das fehle nun komplett. Und ein Ende der Misere ist nicht so schnell in Sicht: Petat geht davon aus, dass bis zum Sommer 2021 keine Klassenfahrten stattfinden werden.