Die einen befürchten die „Kontrolle über das Volk“ und lehnen jede Maßnahme gegen das Corona-Virus ab. Die anderen sehen in den Kritikern ein „rechtsradikales Sammelbecken“. Beide Lager demonstrierten am Sonnabend am Markt in Göttingen.
Göttingen. Etwa 150 Kritiker von Corona-Maßnahmen haben sich am Sonnabend zu einer Kundgebung auf dem Göttinger Marktplatz getroffen. Ihnen gegenüber standen rund 100 Demonstranten aus dem linken Lager, die wiederum die Impf- und Shutdown-Gegner als „Sammelbecken für Rechtsradikale” kritisierten. Diese wiesen das wiederum vehement zurück. Wer von den Besuchern auf dem Markt mit welchem Lager sympathisierte, war nicht immer gleich zu erkennen. Die Kundgebung dauerte bis in den späten Nachmittag.
Auf dem Marktplatz: Überwiegend Frauen, die im Kreis auf dem Boden sitzen, „Keine Impfpflicht” steht auf einem ihrer Pappplakate. Aus einem Lautsprecher ertönt das Pipi-Langstrumpf-Lied. Organisatorin „Helen” und „Uwe” – Nachnamen möchten sie wegen möglicher Anfeindungen nicht nennen – erläutern in Redebeiträgen ihr Ansinnen. Und sie wehren sich gegen die Vorwürfe der Linken. Die nämlich hatten nach eigenen Angaben während der ersten Kundgebung gegen Corona-Maßnahmen am Sonnabend zuvor einige Rechtsextreme unter den Teilnehmern erkannt. Und protestierten deshalb gegen die selbsternannten „Rebellen“.