Der Einzelhandel hat in der Corona-Zeit stark gelitten. Wie und wo genau, das belegt nun eine Studie der Commerzbank. Trotz großer Probleme, über die die Händler berichten, kommt die Studie zu einem positiven Ergebnis.
Göttingen.Drei Viertel der Einzelhändler in Göttingen blicken trotz der Corona-Krise optimistisch in die Zukunft – das ist das Ergebnis einer nun ausgewerteten Studie, die die Commerzbank von Juni bis August erhoben hatte. Bundesweit schilderten 3500 Einzelhändler (darunter 50 im Landkreis Göttingen) ihre Sorgen, Nöte, Ängste und Maßnahmen während der Krise, aber auch, was sie sich erhoffen, wünschen – und was sich in den Innenstädten ändern muss. Eine von ihnen ist Annika Domhöver, die in Duderstadt den „Frauenbaumarkt“, ein Stoffgeschäft und Schneiderei, betreibt.
„Ich habe immer gesagt, ich habe mich so lange gehalten, ich halte mich auch weiter. Aber: Mein Eigenkapital ist weg“, sagt Domhöver. Im ersten Lockdown habe sie viel Stoff verkauft – für Masken. Von den Mitarbeitern des Frauenbaumarkts selbst genähte Stoffmasken seien anfangs der Renner gewesen, sie habe eine große Auswahl geschaffen. Der Einbruch kam sofort, als die FFP2- und OP-Maskenpflicht kam. Das Maskengeschäft fehle mittlerweile komplett, und sie „sitze noch auf einer Menge Masken“, sagt sie. Und auch der zweite Lockdown habe sie genauso getroffen wie die anderen. „Da haben wir Click & Collect angeboten, wenn wir keinen Absatz gehabt hätten, wäre es schlimmer gekommen, als es so schon war“, berichtet die Inhaberin, deren Laden im nächsten Februar 18 Jahre alt wird. „Ich möchte das eigentlich feiern“, sagt sie, doch noch wisse niemand, ab die Corona-Situation das dann zulasse.