Das steckt hinter der Tageblatt-Spendenaktion „Keiner soll einsam sein“
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Bestes Wetter, gute Stimmung: Endlich gab es wieder Erbsensuppe am 5. November.
© Quelle: Peter Heller
Landkreis. Menschen erkranken schwer, verlieren ihre Arbeitsstelle, müssen Angehörige pflegen oder fallen in ein psychisches Loch. Um ihnen in der Vorweihnachtszeit ein wenig Unterstützung zukommen zu lassen, wurde vor mehr als 50 Jahren die Tageblatt-Hilfsaktion „Keiner soll einsam sein“ (KSES) gegründet. Seitdem engagieren sich Südniedersachsen für Südniedersachsen – sie helfen denen, die Hilfe brauchen.
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Tageblatt-Weihnachtshilfe: Suppe löffeln für den guten Zweck.
© Quelle: Peter Heller
Traditionell beginnt die Weihnachtsaktion im November mit dem großen Erbensuppenessen. 1200 Teller Suppe für den guten Zweck gingen am 5. November über den Tresen am Gänseliesel. Der Erbsensuppenausschank am Göttinger Gänseliesel hat eine lange Tradition. Prominente aus Stadt und Land stehen als freiwillige Suppenschöpfer an den Töpfen. Anfänglich wurde die Suppe in der Göttinger Zietenkaserne von den Soldaten gekocht, bis 1993 nach Schließung des Bundeswehrstandortes das Technische Hilfswerk Göttingen die Suppenzubereitung übernahm. Der Kreisverband Göttingen-Northeim des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) kochte lange die Suppe. Dieses Jahr bereiteten die Köchinnen und Köche des Studentenwerks Göttingen die Erbsensuppe zu.
Eine Gala im Deutschen Theater Göttingen am 24. November sowie ein Benefizkonzert der Händel-Festspiele in Duderstadt am 25. November runden das Programm um die Spenden ab. Sowohl 2020 als auch 2021 musste das Tageblatt auf diese Großevents verzichten – die pandemische Lage hatte nicht zugelassen, dass Veranstaltungen mit 400 Menschen und mehr risikofrei durchgeführt werden können.
Was allerdings niemals abgesagt wurde, ist die Spendenaktion. Die Bedürftigen wurden teilweise durch die Corona-Lage noch schwerer getroffen als sonst, daher ist jeder Betrag noch wichtiger als sonst. Hier lesen Sie, wie die Spende eine alleinerziehende Mutter unterstützte und hier, was die Bahnhofsmission Göttingen mit dem Geld macht. In unserer Grafik stehen die Kontonummern, an die in diesem Jahr Geld überwiesen werden kann.
Per Paypal spenden für KSES
Hier können Sie direkt über das Online-Zahlungstool Paypal spenden.
Per Banküberweisung spenden für KSES
Spenden an „Keiner soll einsam sein“ sind möglich an folgende Kontonummern (Empfänger ist „Keiner soll einsam sein e.V.“):
- Sparkasse Göttingen: DE 78 2605 0001 0000 0004 22
- Sparkasse Duderstadt: DE 94 2605 1260 0000 7711 88
- Volksbank Kassel Göttingen: DE72 5209 0000 0043 0425 05
- Volksbank Mitte: DE72 5226 0385 0005 0535 44
Das so eingenommene Geld ist für die Hilfe in besonderen finanziellen Notlagen gedacht. Und zwar „in allen Fällen, in denen die Maschen des sozialen Netzes zu weit sind und Menschen in Not geraten“, erklärte Wolfgang Stoffel es einmal. Stoffel war Prokurist beim Tageblatt und ist seit 34 Jahren verantwortlich für KSES. Wenn in einem Krankheitsfall oder bei Einsamkeit keine Hilfe möglich scheint, könnten die Spenden der Weihnachtshilfe unbürokratisch helfen, so Stoffel. Jeder Spenden-Euro fließe vollständig dem guten Zweck zu und komme Göttingern zugute, die in Not geraten sind. Die Spenden kämen somit direkt vor Ort an.
KSES gibt es seit 1973
Stoffel ist fast von Anfang an dabei. 1973 – mit dem Eintritt des Göttinger Verlagshauses in die Madsack Mediengruppe – standen Neuerungen ins Haus. Der damalige Tageblatt-Geschäftsführer Bernd Dedecke rief die Wohltätigkeitsaktion KSES ins Leben. Der Grund: Die Tageblatt-Mitarbeiter wollten nicht mehr nur journalistische, sondern auch soziale Verantwortung in Göttingen und der Region übernehmen. Dafür sammelten sie zunächst Weihnachtsgeschenke von Mitarbeitern und Lesern, die dann an Bedürftige verteilt wurden. Obwohl die Aktion gut angenommen wurde, wurde sie ihrem Namen nicht gleich gerecht. Denn viele Empfänger der Päckchen waren am Heiligen Abend zwar um Geschenke reicher, aber immer noch alleine. Die Aktion musste ausgeweitet werden. Seit Ende der 70er-Jahre waren daher bis 2020 alle Göttinger eingeladen, am 24. Dezember zu einer öffentlichen Weihnachtsfeier zu kommen. Seit der Pandemie muss dieses Event ausfallen.
Die Tageblatt-Mitarbeiter und viele Ehrenamtliche freuen sich weiterhin über jede Spende, die sie weiterreichen können an die Menschen, die jeden Euro gut gebrauchen können.
Von Lea Lang