„Die Göttinger Sieben“ ermitteln ab November
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Sven Schreivogel (l.) und Tobias Schrader am „Saphir“-Stand auf der „Hörmich“-Messe in Hannover.
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Göttingen / Neu-Eichenberg / Hannover. Zeit ist Geld, das gilt auch für die Produktion eines Hörspiels. "In diesem Fall nehmen wir uns aber ganz bewusst die Zeit, die wir brauchen, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen", erklärt Schreivogel, in dessen Label "Saphir Hörkids" die Episoden erscheinen werden. Schon bei den Aufnahmen sei klar geworden, dass die angesetzten Studiozeiten nicht ausreichen würden. "Es ist halt etwas anderes, ob man mit erfahrenen Sprechern arbeitet oder mit noch unerfahrenen Jugendlichen aus der Region", räumt Schreivogel ein. Dennoch sei er begeistert, auch von der rasanten Entwicklung der jungen Akteure, die über ein Casting der Anzeigenzeitung Blick zur Produktion gestoßen waren: "Es hat zwar etwas länger gedauert als üblich, aber dafür werden wir hervorragende Ergebnisse bekommen", findet der Produzent, der gleichzeitig auch Regie geführt hat. Aus den Nachwuchssprechern seien in kürzester Zeit auch so etwas wie kleine Profis geworden. "Sie haben alle sehr markante Stimmen mit hohem Wiedererkennungswert", schwärmt der Neu-Eichenberger.
Bundesweites Interesse
Und darauf scheinen sich Hörspiel-Fans aus ganz Deutschland zu freuen: "In den einschlägigen Internetforen, aber auch bei der Hörspiel-Messe ,Hörmich' in Hannover hatten wir zuletzt eine große Nachfrage nach den Göttinger Sieben", berichtet Schreivogel. Etwa zwei Drittel der Anfragen hätten sich auf das Erwachsenen-Programm bezogen ("Edgar Wallace", "Gordon Black"), die übrigen hätten vor allem großes Interesse an der Jugendkrimi-Reihe signalisiert, die auf den Büchern von Tobias Schrader basieren. "Es gab da durchaus auch witzige Begegnungen", schmunzelt Schreivogel. So habe die Logogestaltung zu missverständlichen Interpretationen des Titels geführt. Er habe erklären müssen, dass die Reihe gar nicht "Die Göttin der Sieben" heiße. Tatsächlich könnte man dies aus dem Logo herauslesen.
Original-Geräusche aus Göttingen
Dass die ursprünglich für Frühjahr 2018 angekündigten Folgen nun erst im Herbst erscheinen werden, hat laut Schreivogel mehrere Gründe. So sei neben der längeren Aufnahmephase etwa der ursprünglich eingeplante Tonmeister aufgrund einer Kinofilm-Produktion kurzfristig abgesprungen. Stress macht sich der Neu-Eichenberger, der aufgrund eines politischen Ehrenamtes im Hinblick auf das dort geplante "Sondergebiet Logistik" stark eingespannt ist, allerdings nicht. Stattdessen soll die Produktion nun in Ruhe zu Ende geführt werden. Derzeit sei der neue Tonmeister Manuel Winkler mit dem Dialogschnitt beschäftigt, Mitte August würden in Berlin letzte Korrekturen an der dann vorliegenden Dialogfassung vorgenommen. Danach folge noch die Platzierung der Geräusche. "Es werden auch Original-Geräusche aus Göttingen zu hören sein, zum Beispiel der Glockenschlag der St.-Johannis-Kirche", verrät Schreivogel.
Die Hörspielmusik sei bereits fertiggestellt, sie stamme aus der Feder des Stuttgarter Komponisten Konstantinos Kalogeropoulos. Der Titelsong, den der Göttinger Komponist Axel Mehner geschrieben hatte, sei im Studio von Tom Dyba aufgenommen und produziert worden – unter Mitwirkung der jungen Hauptdarsteller.
Präsentation und Release für Mitte November geplant
Nach der endgültigen Mischung im September in Berlin soll es Mitte November eine große Präsentation der ersten beiden Folgen geben, bei der auch die Berliner Schauspielerin und Hauptdarsteller-Coach Katja Frenzel wieder in Göttingen erwartet wird. Von diesem Tag an sollen die beiden CDs erhältlich sein. Laut einer aktuellen Studie sei zwar der CD-Verkauf innerhalb von zwölf Monaten zuletzt bundesweit um 23 Prozent eingebrochen, weshalb sich Schreivogel gerade intensiv mit digitalen Vertriebskanälen befasse. Die „Göttinger Sieben“ würden aber in jedem Fall auf CD erscheinen, versichert er.
Von Markus Riese
GT/ET