„Die Göttinger Sieben“ feiert Premiere im JT
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Die am Hörspiel Beteiligten bei der Premiere.
© Quelle: Foto: Hinzmann
Göttingen. „Rund 200 Jahre ist es her, dass die damaligen Göttinger Sieben agierten: mutige Professoren, die sich sogar mit dem König von Hannover anlegten“, sagte Tobias Sosinska, Geschäftsführer des Jungen Theaters. Passend zur Veranstaltung sei, dass auch die Göttinger Professoren schon in den Räumen des jetzigen Jungen Theaters tagten. Im neuen Hörspielkrimi geht es um sechs Freunde und einen Hund, die gemeinsam in der Region Göttingen Kriminalverbrechen auf der Spur sind und diese aufklären. So heißt es im Titelsong von Sängerin Jana und Komponist sowie Texter Axel Mehner: „Alle lieben sie, nur die Gangster nicht.“ Rund 30 Personen seien beteiligt gewesen, um die neue Jugendkrimi-Hörspielreihe „Die Göttinger Sieben“ fertigzustellen.
Während der drei Gesprächsrunden mit allen Beteiligten, moderiert von Blick-Chefredakteur Markus Riese, bekamen die rund 80 Zuschauer einen Einblick hinter die Kulissen eines Hörspiels. In der Regel werden Sprachtonmeister Thomas Körber zufolge auch bei Jugend-Hörbüchern Erwachsene als Sprecher eingesetzt, die sich dann stimmlich verstellen. „Ich war anfangs skeptisch, ob die Zusammenarbeit mit den Kindern funktioniert, aber das Endergebnis ist nun viel authentischer.“ Viele Kinder – Fans der bereits zehn erschienen Bücher von Tobias Schrader – waren Teil des Publikums und wippten beim Einspielen des Teasers im Takt der Musik.
35 Kinder nahmen am Casting teil
Völlig überraschend war Riese die hohe Teilnehmerzahl beim Casting, in der Townhall des Göttinger Tageblatts vor fünf Jurymitgliedern. 30 Kinder waren vorgesehen, rund 35 kamen letztlich zum Vorsprechen – 80 hatten sich zuvor beworben. Anfangs sei es sogar geplant gewesen, einen Hund zu casten, erzählte Regisseur Sven Schreivogel. Aufgrund von Zeitmangel wurde allerdings doch auf eine Tonaufnahme „aus der Konserve“ zurückgegriffen. Dass das Hörspiel nun fertiggestellt und im Handel erhältlich ist, rührte Schreivogel zu Tränen. „Auf dem fertigen Hörspiel die Stimmen und Toneffekte nun alle gemeinsam zu erleben, ist einfach ein tolles Ergebnis.“
Der Titelsong habe echten Ohrwurmcharakter, schrieb der Buchautor Schrader in einer Nachricht, da er selbst nicht anwesend sein konnte. Zu hören bekamen die Zuschauer diesen Ohrwurm bereits zum zweiten Mal, als für einige Minuten eine Folge des Hörspiels "Falsche Fünfziger" eingespielt wurde. Unter den Nebendarstellern sind bekannte Namen wie Helmut Zierl (unter anderem zu hören und zu sehen im Film "Honig im Kopf") und Kornelia Boje, die bereits in mehr als 200 Hörspielen gesprochen hat.
Helmut Zierl und Kornelia Boje in den Nebenrollen
„Mach aus deinem Leben deinen Lieblingsfilm“, sagte Tim Asch (im Hörspiel Paul Benson, genannt „Würmchen“). Alle Darsteller stammen aus Göttingen und der Region und hatten keine zunächst keine Erfahrung bei der Aufnahme von Hörspielen. Viele Beteiligte kannten sich untereinander nicht und sahen sich auf der Premiere zum ersten Mal. So freute sich unter anderem Jan Reinartz, der Erzähler des Hörspiels, die Sprecher der Figuren endlich kennenzulernen. Der Erzähler ist aus Sicht der Autorin Lucia Lehmann besonders wichtig, da dieser einzelne Passagen miteinander verknüpft. „Die größte Herausforderung beim Hörspiel ist, es nicht zu lang werden zu lassen und dennoch nicht zu viel wegzulassen.“ Das Casting ist nach Meinung von Julius Zimmermann (als Erwin Sapowski, genannt „Kröte“) sehr entspannt gelaufen. Lediglich beim Vorsprechen habe er sich zwei Minuten gefühlt, als hätte er vor Gericht gestanden. „Ich fand es schön, die Chance zu bekommen, Kröte meine Stimme zu leihen.“
Von Lisa Hausmann
GT/ET