Diskussion über Demokratie
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© Quelle: Noreen Hirschfeld
Göttingen. Unter dem Titel „Die Offene Gesellschaft: Wie können wir unsere Demokratie zukunftsfähig gestalten?“ spricht Prof. Dr. Claus Leggewie am Donnerstag, 8. November, um 16 Uhr, im Deutschen Theater Göttingen über Herausforderungen und eine Neuorientierung der Demokratie. Anschließend kann das Publikum mit lokalen Vertretern aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft diskutieren.
Die Veranstaltung ist Teil einer Diskussionsreihe über die Gesellschaft der Zukunft. Sie wird vom Entwicklungspolitischen Informationszentrum Göttingen (EPIZ) und dem Deutschem Theater organisiert. Leggewie ist Professor für Politikwissenschaften an der Universität Gießen. Organisatorin und Regionalpromotorin im EPIZ Noreen Hirschfeld kündigt ihn als „Professor für Politikwissenschaft im Unruhestand, politischen Reiseschriftsteller und Initiator demokratischer Experimente” an.
Globale Verantwortung
Hirschfeld erläutert den Hintergrund der Diskussionsveranstaltung: Um Herausforderungen wie den Klimawandel zu meistern, müsse die Politik sich ihrer globalen Verantwortung stellen und sich an der Chancengerechtigkeit für kommende Generationen ausrichten. Dies könne nur mit der Unterstützung der Bevölkerung gelingen. Das derzeitige demokratische System leide allerdings an einem Legitimationsdefizit.
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Prof. Dr. Claus Leggewie
© Quelle: GEORG LUKAS
Leggewie spricht in seinem Vortrag über Macht globaler Wirtschaftsunternehmen, fehlende Zukunftsorientierung der Politik und verlorenes Vertrauen eines großen Teils der Bevölkerung in die gegenwärtigen demokratischen Strukturen. Anschließend erläutert der Politikwissenschaftler seine Idee zur Einrichtung von sogenannten Zukunftsräten. Damit will er eine Möglichkeit aufzeigen, die Bevölkerung stärker zu beteiligen, zukünftigen Generationen eine Stimme zu verleihen und „die Demokratie zu demokratisieren“.
Bürgerbeteiligung
Die Veranstaltung findet unter dem Dach der Initiative „Die Offene Gesellschaft“ statt, die Dialoge mit einer aktiven Einbindung der Bevölkerung unterstützt. „Wenn wir auf der Bühne über Bürgerbeteiligung sprechen, ist es natürlich wichtig, ein Format zu wählen, bei dem diese auch praktiziert wird“, so Hirschfeld. Im Anschluss an den Vortrag kann das Publikum deshalb in drei Foren mit lokalen Vertretern aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft diskutieren. Dabei geht es um die Fragen „Zukunftsrat – ein Modell für Göttingen?“, „Parteiendemokratie – ein überholtes Modell?“ und „Politikverdrossenheit – was dagegen tun?“. Mit dabei sind Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler, Dr. Matthias Micus vom Institut für Demokratieforschung und Lothar Hanisch vom DGB Südniedersachsen/Harz.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation des Promotoren-Programms EPIZ, des Deutschen Theaters Göttingen, des Instituts für Demokratieforschung, des Verbands Entwicklungspolitik Niedersachsen (VEN) sowie der Initiative Die Offene Gesellschaft. Sie wird durch Mittel des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und des Landes Niedersachsen gefördert.
Der Eintritt ist kostenfrei. Karten können an der Theaterkasse unter 0551 4969300 vorbestellt werden.
Von Katharina Meyer