Fahrradhelme für die Mitarbeiter
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Rainer Worm vom ADFC Göttingen hilft einer Mitarbeiterin beim Einstellen des Helms.
© Quelle: Böhm
Göttingen. Die Verwaltung des Landkreises Göttingen will möglichst viele Mitarbeiter bewegen mit dem Fahrrad zur Arbeit zu kommen. Die Helme sollen dabei eine Motivation sein.
Die Aktion verbinde Klimaschutz und Gesundheitsförderung, sagte Landrat Bernhard Reuter. Die Ausgabe und Anpassung der Fahrradhelme mache deutlich, wie die Möglichkeiten des Betrieblichen Mobilitätsmanagements für den Klimaschutz im Landkreis Göttingen genutzt werden können. Wer mit dem Rad zur Arbeit komme, handele umweltfreundlich und klimaneutral. „Aber bitte keinen Meter ohne Helm“, sagte Reuter. Er erinnerte daran, wie leicht man sich bei einem Sturz schwere Kopfverletzungen zuziehen kann.
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Landrat Bernhard Reuter (5.v.l.), Kreisrätin Christel Wemheuer (6.v.r.) mit Mitarbeitern des Landkreises.
© Quelle: Böhm
50 Helme hat der Landkreis seinen Mitarbeitern zu günstigen Konditionen angeboten –20 Euro kostete der Helm. Es dauerte nur wenige Tage, bis die Liste mit den Vorbestellungen geschlossen werden musste. Ausverkauft –diese Schild prangt über dem Plakat mit dem Angebot. Am Donnerstagvormittag wurden die Helme ausgegeben. Rainer Worm und Friedrich Helmsen vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club (ADFC) Göttingen halfen bei Anprobe und Einstellung.
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Gregor Sobotta mit neuem Helm
© Quelle: Böhm
„Der Helm soll einigermaßen waagerecht sitzen und stramm anliegen“, erklärte Worm. Sonst verdrehe er sich im Falle eines Sturzes. Auch lange Schlaufen sollen möglichst nicht herunterhängen, ergänzte er bei der Beratung von Gregor Sobotta. Der IT-Mitarbeiter des Landkreises ist eigentlich bekennender Fahrradfahrer. Vor kurzem aber sei er nach Reinhausen gezogen und dann eine Weile nicht mehr mit dem Rad zur Arbeit gefahren. Der Helm sei jetzt Anlass, das wieder aufzunehmen. Die zehn Kilometer seien ja kein Problem, so Sobotta, und den Berg zwischen Reinhausen und der B 27 könne er unten am Wendebach umgehen.
„Das ist machbar“
Auch für Katharina Kleinhans und Britta Arendt aus dem Schulamt sind die neuen Helme ein guter Anlass „jetzt einzusteigen“ und künftig mit dem Rad zu kommen. Kleinhans wohnt in Bovenden. „Einmal bin ich die Strecke schon probehalber gefahren“, sagte sie. „Ich denke, das ist machbar!“ Arendt wird aus Elliehausen nach Göttingen radeln. Der Zeitpunkt sei günstig, jetzt sei ihre Tochter auch alt genug um in ihrer Begleitung morgens in den Kindergarten zu radeln. Und sie könne dann gleich nach Göttingen radeln.
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Katharina Kleinhans und Britta Arendt vom Schulamt mit ihren neuen Helmen.
© Quelle: Böhm
Worm erklärte vielen Mitarbeitern geduldig, wie die Riemen des Helmes sitzen müssen. Das Modell, dass der Landkreis ausgesucht hat, lobte er. Es sei beispielsweise auch gut durchlüftet mit kleinen Schlitzen. „Die machen den Helm teuer“, er dürfe ja seine Stabilität nicht verlieren. Diese Luftschlitze seien aber für längere Strecken wichtig. Ohne sie schwitze der Radfahrer zu sehr, so Worm. Sissi Karnehm-Wolf, im Landkreis im Referat nachhaltige Regionalentwicklung tätig und Mitglied der AG Gesundheitsregion, betont, dass der Helm am Hinterkopf auch weiter heruntergezogen ist, um den Kopf optimal zu schützen.
Der Aktion mit den Helmen waren schon andere Schritte vorausgegangen. So habe es beispielsweise eine Umfrage unter den Mitarbeitern des Landkreises gegeben, so Karnehm-Wolf. Sie sollten angeben, welche Ausstattung im und rund ums Gebäude der Verwaltung sie brauchen, um vom Auto aufs Rad umzusteigen. Zentraler Wunsch waren vernünftige, hohe Fahrradständer, an denen auch der Rahmen des Rades angeschlossen werden kann. Die hat die Landkreis-Verwaltung inzwischen installiert.
Fahrrad gegen Diebstahl sichern
Wer sein Fahrrad in Göttingen abstellt, muss es gut sichern. Räder werden schnell gestohlen. Friedrich Helmers vom ADFC empfiehlt den Radfahrern zwei verschiedene Schlösser zu benutzen. Oft hätten sich die Diebe auf bestimmte Schlösser spezialisiert, die sie schnell knacken können. Zwei verschiedene Systeme böten da mehr Sicherheit. Beim ADFC in Göttingen kann man sich auch eine Codierung in den Fahrradrahmen gravieren lassen, so Helmers. Sie besteht aus den Initialien des Besitzers, dem Ort und einer Zahlenkombination. Das schrecke Diebe ab und mache das Rad identifizierbar. Für die Kodierung gibt es beim ADFC eine Warteliste.
Ein weitere Möglichkeit sei es, das Rad mit einem GPS-Tracker zu sichern, so Corinna Morys-Wortmann, Gesundheitsregion Göttingen. Werde das Rad gestohlen, könne die Polizei es orten.
Klimaschutzkonzept des Landkreises
Der Landkreis Göttingen hat seit 2017 ein Klimaschutzteilkonzept. Seit Oktober 2018 ist Kai Wucherpfennig für die Umsetzung des betrieblichen Mobilitätsmanagement zuständig. Dieses Management beinhaltet die ganzheitliche Betrachtung aller im Betrieb anfallenden Verkehre und Mobilitätsformen bei der Verwaltung des Landkreises Göttingen.
Mit dem Klimaschutzteilkonzept biete sich dem Landkreis Göttingen die Möglichkeit, strukturiert gezielte Maßnahmen zu definieren und in der Folge umzusetzen, heißt es auf der Homepage des Landkreises. Dies geschehe unter Beteiligung der relevanten Akteure. So sei das betriebliche Mobilitätsmanagementkonzept das geeignete Steuerungsinstrument, um Liefer- und Kundenverkehr, Dienstreisen und insbesondere die Beschäftigtenmobilität effizient sowie umwelt- und klimaverträglich zu gestalten. Konkrete Maßnahmen können unter https://www.landkreisgoettingen.de/pics/medien/1_1522306238/BMob_corporatedesign.pdf eingesehen werden.
Von Christiane Böhm
GT/ET