Trotz sommerlicher Temperaturen blieben die Göttinger Freibäder in den vergangenen Tagen geschlossen. Spontan gehe da leider gar nichts, sagte der Betreiber. Eine solche Haltung ist nach zwei Jahren Corona-Pandemie mit vielen Entbehrungen ein Armutszeugnis, meint Andreas Fuhrmann, stellvertretender Chefredakteur des Tageblatts.
Göttingen. Über Deutschland lacht die Sonne, über Göttingen die ganze Welt. So schlimm ist es zum Glück noch nicht. Aber es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass man sich monatelang Gedanken darüber macht, wie man am schlauesten das Recht aller auf Oben-Ohne-Schwimmen in den städtischen Bädern umsetzen kann, dabei aber offenbar völlig vergisst, dass man die Badeanstalten dafür auch mal öffnen müsste – also in diesem Fall die Freibäder.
Davon hat das Oberzentrum Südniedersachsens nämlich deren drei, und als sich das Wetter in den vergangenen Tagen und Wochen anschickte, sonnig, sommerlich und warm zu werden – was nun beileibe keine Überraschung ist in Zeiten des Klimawandels – blieben diese einfach geschlossen. Den Göttingern, die von der Betreiberin, der Göttinger Sport und Freizeit GmbH (GoeSF), eine gewisse Spontaneität in der Angelegenheit einforderten, erklärte deren Chef Andreas Gruber unumwunden im Tageblatt-Interview, dass dies leider nicht möglich sei und man wie geplant erst am 25. Mai in die Saison starten werde.