Freitag letzter Tag für Stellungnahmen
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Das Gelände zum Neubau eines Logistikzentrums der Dietz AG in Neu-Eichenberg, südöstlich von Hebenshausen.
© Quelle: Thomas Meder
Neu-Eichenberg/Göttingen. Noch bis zu diesem Tag können die Bürger noch Stellungnahmen zur Änderung des Bebauungsplans für das etwa 80 Hektar große Logistikzentrum einreichen. Unterdessen hält die Kritik an dem geplanten Logistikzentrum an. “Es ist haarsträubend, dass die Planungen zu dem Logistikgebiet einfach weitergehen, trotz dieser Unterschriftenzahl und trotz der Teilnahme von knapp tausend Menschen an der Menschenkette im Dezember”, erklärt Britta Mallach, Sprecherin der Bürgerinitiative.
Die Bürgerinitiative ruft weiterhin dazu auf, bis zum 25. Januar eine Stellungnahme zur Änderung des Bebauungsplans einzureichen. Alle Menschen könnten eine Stellungnahme abgeben können, unabhängig von ihrem Wohnort, betont Caroline Benzinger, weitere Sprecherin der Bürgerinitiative: „Auch Bürger aus Witzenhausen und den umliegenden Orten würden Auswirkungen wie ein stark erhöhtes Verkehrsaufkommen durch das Logistikgebiet zu spüren bekommen.“
Proteste aus Göttingen
Unterdessen hat sich auch die Gruppe aus Linke, Piraten und „Die Partei“ im Göttinger Kreistag gegen das geplante Logistikzentrum ausgesprochen. 80 Hektar qualitativ hochwertiger Ackerboden würden auf Dauer versiegelt, der für die Landwirtschaft dauerhaft nicht mehr nutzbar sei, erklärt die Gruppe: „Dies führt zu einer weiteren Verknappung von Flächen in einer Region, die bereits durch den Bau der A 38 und Ausgleichsmaßnahmen sowie weitere Projekte viele landwirtschaftliche Flächen verloren hat.“
Außerdem werde das Kleinklima des Ortes und der Region nachhaltig negativ beeinflusst. Starke Flächenversiegelung erhöhe das Hochwasserrisiko führen, „vor allem zu Zeiten von Starkregen, den wir in dieser Region jetzt jährlich zu verzeichnen haben“.
Die attraktive Landschaft im Gebiet im Drei-Länder-Eck zwischen Werratal, Leinetal und den beginnenden Höhen des Eichsfeldes würden durch das Logistikzentrum nachhaltig gestört und hätten so auch negative Auswirkungen auf den Wirtschaftszweig Tourismus und Erholungssuchende, meint die Göttinger Kreistagsgruppe. Schließlich sei eine erhöhte Verkehrsbelastung in der gesamten Region zu erwarten. Dies betreffe sowohl Hebenshausen und die umliegenden Dörfer als auch den Fernverkehr auf der A 38 und der B 27.
Das Gutachten zum Logistikzentrum spricht von mehr als 80 Lastwagen pro Stunde im Durchschnitt des Tages und zusätzlich mehr als 40 Pkw pro Stunde im Durchschnitt anfahrender Fahrzeuge. „Diese müssen das Zentrum aber auch wieder verlassen, so dass es auf eine Verdoppelung der Zahlen kommt“, meint die Göttinger Kreistagsgruppe. Auch die Gemeinde Friedland sei von dem erhöhten Verkehrsaufkommen betroffen.
Die Bürgerinitiative will die gesammelten Unterschriften in einer öffentlichen Aktion der Gemeinde übergeben. Treffpunkt ist um 10 Uhr am Bauhof in Hebenshausen. Ab 11 Uhr gibt es eine Demonstration vom Bauhof zur Gemeindeverwaltung. Für 11.30 Uhr ist die gemeinsame Abgabe der Stellungnahmen und Unterschriften vorgesehen. Ab 12 Uhr gibt es ein Kulturprogramm in Hebenshausen, Lange Straße 20.
Informationen über den Bebauungsplan gibt es sowohl auf der Internetseite der Gemeinde als auch auf der Seite der Bürgerinitiative für ein lebenswertes Neu-Eichenberg.
Von Matthias Heinzel