Welches Schicksal jüdische Mitbürger aus dem Altkreis Göttingen während des Nationalsozialismus erleiden mussten, offenbart das 1992 verlegte „Gedenkbuch“. Das soll jetzt eine Neuauflage erfahren, ergänzt um Schicksale aus dem Altkreis Osterode. Auch eine eigene Website wird vorgeschlagen. Der Kreistag wird sich mit dem Thema befassen.
Göttingen. Das Projekt „Gedenkbuch“ soll weitergeführt werden. Das hat der Vorsitzende der FDP-Fraktion im Kreistag Göttingen, Thomas Carl Stiller, gefordert. Außerdem müsse Erinnerungskultur neben dem gedruckten Gedenkbuch auch zeitgemäß digital umgesetzt werden, schreibt Stiller in einem Antrag, der während der Sitzung des Kreistages am 8. Juli behandelt werden soll.
Zum Hintergrund: Auf Anregung des Landkreises Göttingen ist im Jahr 1992 die Publikation „Die jüdischen Bürger im Kreis Göttingen 1933 - 1945. Göttingen – Hann. Münden – Duderstadt. Ein Gedenkbuch“ im Wallstein Verlag erschienen. Die im Jahr 1993 herausgegebene zweite Auflage ist bis heute erhältlich, heißt es in einer Vorlage des Fachbereiches Bildung, Sport und Kultur der Kreisverwaltung. Darin ist auch festgehalten, dass das Gedenkbuch nur Daten jüdischer Mitbürger aus dem Kreis Göttingen vor der Fusion enthält.