Die Preise steigen allerorten: Das trifft besonders Menschen hart, die verschuldet sind. Eine Klientin der Göttinger AWO-Schuldnerberatung berichtet davon, wie sie versucht, zu sparen – und wovor sie am meisten Angst hat.
Göttingen. Lebensmittel, Strom und Gas, Sprit: Alles wird teurer. Der Krieg in der Ukraine sorgt für Preissteigerungen allerorten, Wirtschaftsexperten rechnen mit einer Inflation, wie sie Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr erlebt hat. Die aktuelle Situation belastet alle, doch am härtesten betroffen sind Menschen, die auf einem Schuldenberg sitzen und versuchen, diesen abzubauen. Menschen wie Sabine F. aus Göttingen. Sie ist Klientin bei der Schuldnerberatung der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und berichtet, wo sie derzeit spart und wovor sie am meisten Angst hat.
Sabine F. heißt eigentlich anders, ihren richtigen Namen möchte sie aber nicht nennen. Wie hoch ihre Schulden sind, möchte sie ebenfalls nicht in der Zeitung lesen, wie viel Geld sie im Monat zum Leben hat, ebenso. Doch ihr Fall stehe stellvertretend für viele andere, versichert AWO-Schuldnerberater Thomas Bode im gemeinsamen Gespräch mit der Schuldnerin und dem Tageblatt. Die aktuelle Situation sei „absolut bedrückend“, sagt Sabine F.. „Was in der Ukraine passiert, geht mir sehr nahe. Die Auswirkungen sind für uns alle nicht einfach zu verarbeiten, das ist sehr schwierig.“ Und: „Wenn es jetzt wieder losgeht, dass viele Sachen gar nicht im Geschäft zu kriegen sind wie unter Corona, ist das hart.“ Denn die Pandemie hat viele Schuldner stark belastet – auch Sabine F.. Und „wir wissen ja nicht, was mit Corona noch alles auf uns zukommt“, sagt sie.