Im Falle eines Herzstillstands zählt jede Minute. Spätestens nach drei Minuten sollten Wiederbelebungsmaßnahmen erfolgen, damit bleibende körperliche Schäden vermieden werden. Eine spezielle Notfall-App soll diese schnelle Hilfe im Landkreis Göttingen ermöglichen.
Göttingen. Einstimmig hat der Kreistag Göttingen für die Etablierung einer Notfall-App für medizinisch ausgebildetes Personal gestimmt. Geschulte Ersthelfer sollen demnächst, sofern sie die App auf ihrem Handy installiert und sich registriert haben, bei Notfällen alarmiert werden, die örtlich in ihrer Nähe geschehen und bei denen es um Leben und Tod geht, wie etwa bei einem plötzlichen Herzstillstand. Nur etwa drei Prozent der Bevölkerung verfügen über eine professionelle medizinische Qualifikation. Darauf hat Kreistagsmitglied Dagmar Schlapeit-Beck (SPD) in der jüngsten Kreistagssitzung aufmerksam gemacht. Kreistagsmitglied Harm Adam (CDU) fügte an: „Von 60000 Menschen in Deutschland, die jährlich außerhalb eines Krankenhauses einen Herzstillstand erleiden, überleben nur zehn Prozent.“
Diese Quote soll mit Hilfe der Notfall-App deutlich angehoben werden. Kreistagsmitglied Patrick Jung, selbst Notfallmediziner, unterstrich: „Dieses System ist klasse.“ Mit Dr. Martin Lier und Dr. Markus Roessler erläutern zwei Notfallmediziner, welchen Wert sie der App beimessen.