Göttinger empfinden Tat als „beschämend“
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/XVILJWJUDA5HPJN3LGGZMDINAE.jpg)
Mahnmal am Platz der Synagoge.
© Quelle: Alciro Theodoro Da Silva
Göttingen. "Wir sind entsetzt, dass das jetzt auch in Göttingen angekommen ist", erklärt Jacqueline Jürgenliemk, Vorsitzende der jüdischen Gemeinde in Göttingen, "Antisemitismus nimmt wieder zu". "Wir wünschen uns nun eine aufmerksame Öffentlichkeit", sagt Jürgenliemk, sie müsse klar reagieren. "So etwas darf es in Göttingen nicht geben."
Rechtlich dagegen vorgehen
Auch Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler (SPD) ist bestürzt. Das sei „widerlich“. Er wolle es entfernt haben und rechtlich müsse dagegen vorgegangen werden. „Es entspricht mehrheitlich nicht dem, was in Göttingen gelebt wird.“ Klar sei: An jedem Stammtisch müsse man deutlich machen , dass man das nicht wolle.
„Ich lehne das ab und verurteile es“, sagt Wigbert Schwarze, Dechant der katholischen Kirche in Göttingen. Er halte die Tat für feige. „Eine andere Meinung kann man haben, aber man muss sie auf demokratische Weise mitteilen.“ Das inhaltliche Programm allerdings, das hinter der Schmiererei stehe, sei „aufs Schärfste zu verurteilen“.
Alle gesellschaftlichen Kräfte
Er sei „schockiert, dass so etwas überhaupt passiert“, sagt Friedrich Selter, Superintendent der evangelischen Kirche in Göttingen. „Meine volle Solidarität gehört unseren jüdischen Mitbürgern und den beiden jüdischen Gemeinden.“ Er wünsche sich, dass alle gesellschaftlichen Kräfte gegen Rassismus eintreten. Aber: „Wir leben in Göttingen eigentlich in einer Situation, über die man sich freuen kann.“ So sei das Fest „Buntes Göttingen“ am Sonnabend das richtige Signal.
Von Peter Krüger-Lenz