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Familienfest

Alles über den „toten Winkel“ lernen – das geht am 25. Juni in Göttingen bei „Schule, aber sicher!“

Nadine Sandmüller (re.) zeigt und erklärt den Kindern im Lkw, wie eingeschränkt der Blickwinkel für den Kraftfahrer ist – und wie gefährlich es sein kann, dicht neben dem Lkw zu stehen.

Nadine Sandmüller (re.) zeigt und erklärt den Kindern im Lkw, wie eingeschränkt der Blickwinkel für den Kraftfahrer ist – und wie gefährlich es sein kann, dicht neben dem Lkw zu stehen.

Göttingen. Einmal nicht hingeschaut und schon ist es passiert – ein Unfall. Damit Kinder sicher durch den Verkehrsraum kommen, organisiert das Tageblatt gemeinsam mit der Göttinger Polizei und der Göttinger Sport und Freizeit GmbH (GoeSF) unter dem Motto „Schule, aber sicher!“ ein großes Familienfest im Jahnstadion. Am Sonntag, 25. Juni, sollen dort Kinder und Eltern an vielen Stationen lernen, wie sie sicher Fahrrad fahren, warum der richtige Kindersitz wichtig ist und vieles mehr.

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Eines der Highlights: Den „toten Winkel“ live erleben. Denn die Lkw-Firma MAN stellt für die Aktion einen Truck bereit, in dem die Kinder mit eigenen Augen sehen, wie schnell Fußgänger oder Radfahrer aus dem Blickfeld verschwinden – und im schlimmsten Fall überfahren werden. Neben einer Lkw-Fahrerin können sie sich umschauen – welcher Spiegel zeigt welchen Bereich, was bleibt alles verborgen?

Familientag am 25. Juni in Göttingen: Der MAN-Truck ist auch dabei

Die Fünftklässlerinnen und Fünftklässler am Otto-Hahn-Gymnasium (OHG) Göttingen haben sich diesen Fragen schon gestellt. Beim jährlichen Verkehrssicherheitstag stand der MAN-Lkw am vergangenen Donnerstag auf dem Pausenhof und alle Neugymnasiasten durften einmal hineinklettern.

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„Wir machen das an sechs bis sieben Schulen im Jahr“, sagt MAN-Betriebsleiter Nils Jacobi. „Jedes Mal schenken sie uns sechs Stunden Arbeitszeit“, betont Jörg Arnecke, Verkehrssicherheitsberater der Polizeiinspektion Göttingen. Auch den Lkw stellt MAN kostenlos zur Verfügung – auch am 25. Juni zum großen Familientag. „Dann sind wir alle dabei und schenken unsere Zeit, damit Schüler sicher über die Straßen kommen“, so Arnecke.

Nils Jacobi, MAN-Betriebsleiter

Nils Jacobi, MAN-Betriebsleiter

„Im Lkw sitzen ist spektakulär“, sagte OHG-Klassenlehrerin Christina Erdmann, die selbst einmal Platz nahm. Lehrer und Kinder begutachteten genau, wie viele Knöpfe und Schalter im Lastwagen sind. Aber eben auch, wie schnell auf sie zukommende Mitschüler plötzlich abtauchten.

„Man sieht wirklich nicht, wenn ein kleiner Mensch oder ein Radfahrer direkt vor dem Lkw sind“, erklärte die nebenberufliche Lkw-Fahrerin Nadine Sandmüller den Kindern. Ein Test zeigt: Auch Erwachsene wie der Polizei-Kontaktbeamte Thorsten Ballhausen sind nicht zu sehen, wenn sie in unter einem Meter Abstand vor der Front stehen.

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„Auf keinen Fall“ schnell an einem Lkw vorbei

Schnell noch am Lkw vorbei, wenn die Fußgängerampel auf Rot springt? „Auf keinen Fall“, sagen Sandmüller und Ballhausen unisono. Äußerst gefährlich werde es aber auch beim Abbiegen. Um zu zeigen, wie viel Fläche ein Lkw-Fahrer nicht mit dem Auge erfassen kann, hatte der Polizist sie mit Hütchen und Bändern abgesteckt. „Das ist aber viel“, sagte ein Schüler. Nachdem er einmal im Führerhaus war, weiß er: Tatsächlich sieht man eine ganze Menge nicht.

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 Thorsten Ballhausen zeigt den Kindern im abgesteckten toten Winkel, wie groß der Bereich ist, den ein Lkw-Fahrer aus dem Führerhaus nicht einsehen kann.

Thorsten Ballhausen zeigt den Kindern im abgesteckten toten Winkel, wie groß der Bereich ist, den ein Lkw-Fahrer aus dem Führerhaus nicht einsehen kann.

Lkw werden immer besser. Abbiegeassistenten, die piepen, wenn ein Hindernis seitlich auftaucht, seien ein Beispiel, so Jacobi. „Heute haben wir extra zwei Spiegel abgehangen, damit die Schüler die Dringlichkeit erkennen.“

Denn obwohl „die großen Brummis“, wie eine Schülerin sie nennt, technisch komplett ausgestattet seien, könne kein Fahrer und keine Fahrerin alles gleichzeitig im Blick behalten. „Man konzentriert sich und schaut in die Spiegel, dann biegt man ab – wenn in dem Moment aber noch ein Kind ganz knapp vor dem Lkw entlangläuft, haben wir keine Chance, das zu sehen“, so Sandmüller.

Die Aktion liege ihm sehr am Herzen, sagt Jacobi. „Wenn man auch nur ein paar Kindern das so eindrücklich zeigt, dass durch ihre Aufmerksamkeit Unfälle verhindert werden, ist das viel wert.“

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Weitere Angebote von „Schule, aber sicher!“ am 25. Juni im Göttinger Jahnstadion

Neben dem MAN-Truck können die Kinder und ihre Eltern am 25. Juni noch viel mehr erkunden. Zwischen 11 und 17 Uhr soll es ein Bühnenprogramm sowie zahlreiche Mitmachaktionen geben. Polizei, Verkehrswacht und ADAC geben Tipps für den sicheren Schulweg, die Johanniter-Unfallhilfe und das Technische Hilfswerk bringen Erste Hilfe und Rettung nahe.

Der ASC organisiert ein Bewegungsprogramm. Außerdem soll ein Polizeihubschrauber aus Hannover einfliegen, auch die Reiter- und Hundestaffel der Polizei kommt nach Göttingen. „Das wird ein super Tag“, so Arnecke.

GT/ET

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