Ein Instrument zu erlernen erfordert Disziplin und Ausdauer. In Corona-Zeiten konnte bislang fast ausschließlich nur Online-Unterricht angeboten werden. Nach einem Gerichtsurteil ist vorerst Einzelunterricht in Präsenz möglich. Die Musikschule „Musi-Kuss“ nimmt die Möglichkeit vorsichtig wieder wahr.
Göttingen. Es darf wieder Musikunterricht erteilt werden. Wie das Tageblatt am 19. März berichtete, hat eine Göttinger Klavierlehrerin, vertreten durch den Rechtsanwalt Hannes Joachim Synofzik, vor Gericht Recht bekommen. Einzelunterricht in Präsenz müsse ebenso erlaubt sein wie das Treffen von zwei Menschen aus zwei Haushalten, urteilte, kurzgefasst, das Oberverwaltungsgericht Lüneburg. Die Richter setzten damit einen Passus aus der Niedersächsischen Verordnung über Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus vorläufig außer Vollzug. Das Urteil gilt prinzipiell auch für Musikschulen, wenn dort Hygienemaßnahmen, wie etwa der Mindestabstand, eingehalten werden. Hat das Urteil also einen positiven Effekt für die hiesige Musikschule Musi-Kuss?
„Ja, hat es, aber wenig“, sagt die Gründerin der Schule, Christine Büttner. Die 65 unterrichtenden Lehrer sowie ihre rund 1200 Schüler hätten sich notgedrungen in den vergangenen Monaten ganz und gar auf den Online-Unterricht eingestellt. „Wir wollen das auch erst einmal so laufen lassen“, erklärt Büttner. Für die Zeit nach den Osterferien stellt sie klar: „Bei uns ist beides möglich: Präsenz- und Online-Unterricht.“