Im Fall des unter Quarantäne stehenden Wohnkomplexes an der Groner Landstraße erheben Mitglieder der Basisdemokratischen Linken und Beobachter Vorwürfe gegen die Stadt. Es fehle ein Konzept, die nicht infizierten Bewohner zu schützen.
Göttingen. „Wir bemühen uns seit Freitag, mit den Einsatzleitern zu sprechen“, so Medizinstudent Jonas Buchenau. Er könne keinerlei Maßnahmen erkennen, die die gesunden Bewohner schützen. Es sei beispielsweise auch nicht klar, inwieweit mit dem Coronavirus Infizierte darauf angewiesen seien, ihre Wohnungen zu verlassen, um zum Versorgungszentrum im Hof zu kommen, so Buchenau.
Und der Hof selbst sei viel zu klein, um wirklich Abstand zu halten. Der Komplex sei dicht gemacht worden, um die Stadt zu schützen, sagt Buchenau. "Aber wer schützt jetzt die nicht infizierten Bewohner?", fragt der Studierende, der als Helfer Zugang zu dem Wohnkomplex hat und so Eindrücke über die Umstände vor Ort gewinnen konnte. Wenn keine Maßnahmen ergriffen würden, sei eine Durchinfizierung des Komplexes wahrscheinlich. Und dann seien auch verstärkt schwere Krankheitsverläufe wahrscheinlich.